Ein Kompostierungsstall ermöglicht einen natürlichen Kreislauf der Kompostierung. Laut der Landesanstalt für Landwirtschaft Schweinfurt gilt der entstandene "Kompost" rechtlich als Festmist, es gelten dieselben Sperrfristen wie für den Festmist von Huf- und Klauentieren. Der Kompost kann direkt auf die Fläche ausgebracht werden und muss nicht zwischengelagert werden. Die Zwischenlagerung in einer Miete ist jedoch möglich. Der Flüssiganteil Gülle halbiert sich im Vergleich zu konventionellen Systemen, somit reduziert sich auch der Platzbedarf für die Güllelagerung.
Hoher Tierkomfort und gesündere Kühe
Hinsichtlich des Tierwohls weist der Kompostierungsstall deutliche Vorteile auf, die sich auch positiv auf Gesundheit und Milchleistung auswirken. Die Tiere haben weniger Klauen- und Euterprobleme und sind in der Regel sehr sauber. Durch den weichen, rutschfesten Untergrund besteht wenig Gefahr von Abschürfungen, dicken Gelenken oder anderen Verletzungen. Darüber hinaus können brünstige Kühe schneller erkannt werden, da der Untergrund ein besseres Aufspringen ermöglicht.
Kostenfaktoren
Der Platzbedarf pro Kuh ist relativ hoch und liegt bei etwa acht bis 15 Quadratmeter. Für die Pflege des Substrates muss der Arbeitszeitbedarf sowie der Maschineneinsatz kalkuliert werden.
Darüber hinaus muss das Einstreumaterial oft zugekauft werden. Die Wahl der Einstreu und ihre Verfügbarkeit oder Bezugsquelle ist wichtig und bestimmt die Kosten des Systems erheblich. Um die Kosten so gering wie möglich und Betriebskreisläufe möglichst geschlossen zu halten, sollten Landwirtinnen und Landwirte auf preisgünstige Sägespäne oder Hackschnitzel setzen oder betriebsindividuelle Lösungen wählen. Gute Ergebnisse sind auch mit Maisspindeln oder Getreidespelzen erzielbar.