Laut Industrieverband Garten e.V. (IVG) ist der Torfabbau in Deutschland seit einigen Jahren zwar insgesamt rückläufig. Die Nutzung von Torf für die Substratherstellung bleibt jedoch hoch und wird heute zunehmend aus Importen – größtenteils aus dem Baltikum – gedeckt.
Um dieses Problem zu mindern, wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Ziele und Konzepte entwickelt, die einen verantwortungsvolleren Umgang mit der wertvollen Ressource Torf gewährleisten sollen.
Im Klimaschutzprogramm 2030 hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, den Einsatz von Torf als Kultursubstrat und Bodenverbesserer zu verringern und, wo machbar, ganz darauf zu verzichten. Im Rahmen der Moorschutzstrategie setzt man sich zudem dafür ein, dass in den Bundesländern keine neuen Anträge zum Torfabbau mehr genehmigt werden. Außerdem wird die Erforschung und Entwicklung von qualitativ hochwertigen Torfersatzstoffen für den Gartenbau gefördert.
Diesen Ansatz greift auch die Torfminderungsstrategie auf. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert darüber Projekte, in denen Betriebe intensiv dabei unterstützt werden, auf torfreduzierte Substrate umzustellen.
Die Gartenbaubranche unterstützt die Ziele der Bundesregierung, indem sie sich verpflichtet hat, den Anteil von Torfersatzstoffen in Hobbyerden bis 2025 auf 50 Prozent und bei Kultursubstraten auf 20 Prozent zu erhöhen. Diese Ziele konnten laut IVG bereits vorzeitig erreicht werden. So lag der Anteil von Torfersatzstoffen 2023 bei 27 Prozent bei Profisubstraten und bei 59 Prozent im Bereich Hobbyerden.
In einem weiteren Schritt sollen die Anteile ab 2030 auf 70 Prozent bei Hobbyerden und auf 30 Prozent bei Kultursubstraten gesteigert werden.