Foodcoops sind Einkaufsgemeinschaften: Das heißt, eine Gruppe von Menschen schließt sich zusammen und bestellt gemeinsam größere Mengen an Lebensmitteln. Den meisten Foodcoops ist es dabei wichtig, dass diese Lebensmittel aus ökologischer, regionaler und sozialverträglicher Erzeugung stammen. Darüber hinaus gibt es meist noch weitere Einkaufskriterien: So legen viele Foodcoops zum Beispiel Wert darauf, dass unnötiges Verpackungsmaterial vermieden wird.
Durch die großen Bestellmengen ist es Foodcoops möglich, den Zwischenhandel zu umgehen und direkt an den Erzeugerbetrieb beziehungsweise den Großhandel heranzutreten. Auf diese Weise kann die Foodcoop ökologisch und fair erzeugte Lebensmittel zu günstigeren Preisen einkaufen und an seine Mitglieder abgeben.
In den meisten Foodcoops wird dafür jedoch ein Mindestmaß an Mitarbeit vorausgesetzt. Denn irgendwer muss die Lebensmittel ja bestellen, sortieren und verteilen, die Mitglieder organisieren und dafür sorgen, das pünktlich bezahlt wird. Insofern treten Foodcoops auch nicht in Konkurrenz zu Bio-Läden, wie häufig kritisiert wird: Wem es eher an Zeit als an Geld mangelt, geht meist lieber in den Bio-Laden. Wer dagegen mehr Zeit als Geld hat, für den sind Foodcoops die ideale Lösung.
EVG – Der Prototyp der regionalen Vernetzung zwischen Verbrauchern und Erzeugern
Foodcoops, in denen der Gedanke der regionalen Vernetzung zwischen Öko-Erzeugerinnen und -Erzeugern und Verbraucherinnen und Verbrauchern intensiv gelebt wird, sind Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaften – kurz EVGs. Die ersten EVGs entstanden bereits vor über 30 Jahren und waren zu Beginn noch sehr einfach strukturiert. In der Regel reichte damals eine Garage oder ein Kellerraum in der Stadt, um die Lebensmittel der wenigen ökologischen Zulieferbetriebe aus der Region zu lagern und an die Mitglieder zu verteilen.
Einige dieser EVGs sind heute zu großen Unternehmen herangewachsen. Sie verkaufen in professionell geführten Mitgliederläden die Produkte der beteiligten Öko-Erzeugerbetriebe. Ein Beispiel für eine solche gut funktionierende EVG ist die Verbrauchergemeinschaft (VG) Dresden. Sie wurde 1991 mit 20 Mitgliedern und einem provisorischen Laden in einer Mietwohnung gegründet. Heute hat die VG Dresden 11.000 aktive Mitglieder, etwa 80 regionalen Zulieferbetriebe und viele Angestellte. Erhältlich sind die EVG-Produkte in sieben Mitgliederläden.
Beispiele für erfolgreich agierende EVGs:
- Verbrauchergemeinschaft Dresden
- EVG Landwege e.G.
- Bremer Erzeuger-Verbraucher-Genossenschaft e.G.
- Tagwerk e.G.
- EVG Biofrische Weimar
- Verbraucher-Erzeuger-Gemeinschaft Würzburg
Welchen Nutzen zieht der Erzeugerbetrieb aus der Foodcoop?
Aufgrund der Sammelbestellungen von Foodcoops kommt in der Regel so viel Menge zusammen, dass es sich auch für (kleinere) Öko-Betriebe in der Region lohnt, Gemüse, Obst, Milch(produkte) oder Fleisch zu günstigeren Konditionen an die Foodcoop zu liefern. Wie bei der Direktvermarktung umgeht der Erzeugerbetrieb den Zwischenhandel und kann auf diese Weise faire Preise für seine Waren aushandeln. Langfristige Abnahmeverträge mit der Foodcoop bieten darüber hinaus Planungssicherheit und motivieren viele Betriebe dazu, Schritte für eine (noch) nachhaltigere Form der Erzeugung und Verarbeitung zu gehen.