Putenaufzucht und Putenmast erfolgen meist in getrennten Ställen. Küken und Jungtiere haben andere Anforderungen an das Stallklima und das Futter und sind sehr viel empfindlicher als die älteren Tiere. Müssen Aufzucht und Mast aus Platzgründen im selben Gebäude stattfinden, wird mit abgetrennten und in der Größe variablen Abteilen gearbeitet.
Kükenaufzucht
Um dem hohen Wärmebedürfnis der Küken gerecht zu werden, muss der Aufzuchtstall gut wärmeisoliert, zugluftfrei und beheizbar sein. Dies lässt sich nur in geschlossenen Ställen erreichen. Besonders in den ersten Tagen nach der Einstallung stellen die Küken sehr hohe Anforderungen an das Stallklima. Damit nicht nur die Luft, sondern auch der Stallboden und die Einstreu warm genug sind, muss der Aufzuchtstall schon vor dem Einstallen auf 28 bis 29 Grad Celsius Lufttemperatur vorgeheizt werden. Bis zur fünften Lebenswoche wird die Stalltemperatur stufenweise auf 22 bis 20 Grad Celsius abgesenkt.
Mastphase
Nach fünf Wochen gehen die Tiere entweder getrennt nach Hahn und Henne oder gemeinsam in die Mastphase. Die Mast der Puten findet überwiegend in Offenställen statt. Allerdings erst, wenn die Jungtiere voll befiedert sind, denn erst dann können sie ihre Körpertemperatur komplett selbst regeln und brauchen keine Heizung mehr.
Tabelle: Aufzucht und Mast von Öko-Puten (Angaben beziehen sich auf Aufzucht und Mast alternativer Linien). | Aufzucht | Mast |
Lebenswoche | 1. bis 5. | 6. bis 20. |
Maximale Tierzahl pro Stall | 2.500 | 2.500 |
Maximales Lebendgewicht pro Quadratmeter Stallfläche in Kilogramm | 21 (Mobilstall 30) | 21 (Mobilstall 30) |
Empfohlene Anzahl Tiere pro Quadratmeter Stallfläche | 9 bis 10 | 2 |
Quelle: Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen, Managementhandbuch Ökomasthähnchen und Ökomastputen
Besatzdichte im Stall
Öko-Geflügelberaterinnen und -berater empfehlen in der Aufzucht höchstens neun bis zehn Tiere pro Quadratmeter Stallfläche. In der Mast sind im Öko-Landbau im Feststall maximal 21 Kilogramm Lebendgewicht pro Quadratmeter Stallfläche zugelassen. Das entspricht bei „alternativen Rassen“ etwa zwei Tiere pro Quadratmeter. In Mobilställen mit bis zu 150 Quadratmetern Grundfläche kann die Besatzdichte etwas höher sein. Dort dürfen so viele Tiere gehalten werden bis maximal 30 Kilogramm pro Quadratmeter erreicht sind.
Unter ökologischen Haltungsbedingungen sind pro Stall maximal 2.500 Puten erlaubt. Es dürfen jedoch mehrere Ställe in einem Gebäude untergebracht werden, wenn sie klar voneinander getrennt sind. Die maximal zulässige Gebäudegröße für Öko-Mastgeflügel wird durch die EU-Öko-Verordnung auf 1.600 Quadratmeter beschränkt.
Die Öko-Anbauverbände fordern darüber hinaus, dass für die Mast mindestens ein Drittel der Mindeststallfläche in Form eines befestigten Außenklimabereiches angeboten wird. Ausgenommen von dieser Regelung sind jedoch Mobilställe und Kleinbestände.