Seit dem Mittelalter ist der Tiggeshof in Familienbesitz. Rund um die Stallungen weiden Milchkühe, Mastrinder und Kälber, picken und scharren Hühner. Herzstück der pädagogischen Arbeit auf dem Betrieb sind die Landkindergruppen.
„Zupacken statt zuschauen“ ist die Devise von Familie Tigges. Auf ihrem Biohof im nordrheinwestfälischen Arnsberg können Interessierte eine Menge über Ökolandwirtschaft und lernen: „Wir wollen die Besucherinnen und Besucher unseres Hofes mit Spaß an die ökologische Landwirtschaft heranführen und ihnen die Herkunft und den Wert ihrer Lebensmittel veranschaulichen.“
Kühe geben nur Milch, wenn sie Nachwuchs bekommen. Die Aufzucht der Kälber ist allerdings für viele Höfe keine Option, denn sie kostet viel und bringt keine Erträge. Stattdessen werden die Kälber an Mastbetriebe verkauft. Diesen Weg will der Tiggeshof nicht mehr gehen. Landwirtin Mariekatrin Tigges sagt ganz klar: "Ich fühle mich verantwortlich für den Verbleib meiner Kälber". Deshalb hat sie die Initiative "Geschwisterkalb" ins Leben gerufen.
Der Tiggeshof in der „Sauerländer Börde“ zwischen Soest, Winterberg und Dortmund ist seit 1352 in Familienbesitz. Eingebettet zwischen den Wiesen und Wäldern des Hofes liegen die Fachwerkund Bruchsteingebäude des Betriebes. Ein wichtiges Herzensanliegen ist der ethische Umgang mit Tieren – auch und vor allem mit den Nutztieren. So dürfen die „Bruderhähne“ der Legehennen ebenso aufwachsen wie alle Kälber. „Die Aufzucht von Kälbern ist für viele Betriebe keine Option, denn sie kostet viel und bringt viel Arbeit mit sich“, so die Betriebsleiter. Stattdessen wird der Nachwuchs an Mastbetriebe verkauft. Diesen Weg will Familie Tigges nicht mehr mitgehen. Mariekatrin Tigges hat daher die „Initiative Geschwisterkalb“ ins Leben gerufen. Schlachtung und Verarbeitung aller Tiere erfolgt lokal. Kalb- und Rindfleisch und Käse sind kleinportioniert ab Hof und per Versand erhältlich.
Hofladen und Onlineshop: Kalb- und Rindfleisch, Bruderhahnprodukte und Käse sind unter www. tiggeshof.de/landladen erhältlich.
Alle Gäste nehmen aktiv an der Landwirtschaft teil. Die Landkinder kommen regelmäßig für die Dauer von mindestens einem Jahr auf den Hof und erleben den Jahreskreislauf. Familie Tigges begleitet Schulen und Kindergärten mit regelmäßigen Unterrichtsbesuchen und Ausflügen auf den Tiggeshof, lehrplanangepasst und individuell ausgestaltet. Fortbildungen für Erziehende, Lehrerinnen und Lehrer sowie Informations- und Ernährungstage für Verbraucherinnen und Verbraucher runden das Angebot ab. Ab Herbst 2021 wird ein eigener Bauernhof Kindergarten eröffnet. Zudem ist Ursula Tigges ausgebildete Waldpädagogin und geht mit dem Hofbesuch gerne in den hofeigenen Wald. Dort werden Waldgeschichten erzählt, Kräuter und Beeren gesammelt, hofeigene Produkte dazugegeben, um anschließend gemeinsam ein Fünf-Gänge-Menü zu zaubern.
Letzte Aktualisierung 04.01.2018