Emmer (Triticum dicoccum), auch Zweikorn genannt, ist eine Weizenart. Er ist neben Einkorn eine der ältesten kultivierten Getreidearten, hat in Europa aber nur noch eine sehr geringe Anbaubedeutung.
Auf der Suche nach Möglichkeiten, das Angebot von Brot und Backwaren zu erweitern, haben jedoch insbesondere ökologische Backwarenhersteller die alten Getreidearten wiederentdeckt. Aber auch aus Gründen der Genreserve sind diese robuste Arten wie Emmer wieder stärker in den Fokus gerückt.
Standort
Emmer ist ein sehr genügsames Getreide. Mit Stickstoff gut versorgte Böden können wegen des verstärkten Halmwuchses (bis zu 1,50 Meter) zu Lager führen. Der Kleberanteil im Emmerkorn ist bei angepasster Düngung sehr hoch (bis zu 30 Prozent).
Fruchtfolge
Emmer ist die meisten alten Getreidearten ertragsschwach, aber auch unempfindlicher gegen Krankheiten. Wegen der geringeren Standortansprüche eignet sich Emmer als abtragende Kultur. Er sollte aber wegen eventueller Fußkrankheiten nicht mehr nach zwei vorhergegangenen Getreidekulturen angebaut werden.
Saat
Winterung und Frühjahrssaat sind mit unterschiedlichen Emmersorten möglich. Der Saatzeitpunkt ist wie bei Weizen zu wählen. Als Saatmenge werden 180 bis 250 Kilogramm pro Hektar empfohlen (350 bis 550 keimfähige Körner pro Quadratmeter). Spelzgetreidesorten zeichnen sich durch eine hohe Spelzfestigkeit aus. Besonders beim Emmer können daher Fesen (einzelne Spindelglieder der Ährenspindel) Probleme bereiten (Spelz enthält meist zwei und mehr Körner). Im Gegensatz zu Dinkel hat Emmer eine schlechte Bestockung.
Unkrautregulierung
Grundsätzlich erfolgt die Unkrautberegulierung wie bei den anderen Getreidearten. Allerdings ist zu beachten ist, dass die längere Jugendphase des Emmers zu erhöhtem Unkrautdruck führen kann. Höhere Saatmengen wirken einer Verunkrautung potenziell entgegen.
Ertragserwartungen
Der Ertrag liegt bei etwa 20 bis 35 Dezitonnen je Hektar, wobei ein Spelzanteil von 30 Prozent abzuziehen ist.