Hartweizen (Triticum durum), auch Durum oder Durumweizen genannt, stammt vom Urgetreide Emmer ab. Hartweizengrieß findet in vielen Teigwaren Verwendung, insbesondere in Nudeln. Auch Bulgur und Couscous werden aus Hartweizen hergestellt. In Deutschland ist der Anbauumfang gering. Schätzungsweise werden rund 80 Prozent des Bedarfs importiert. Der Hartweizenanbau kann deshalb auf geeigneten Standorten eine interessante Option sein, insbesondere wenn durch Vertragsanbau die Abnahme gesichert ist. Da Hartweizen meist als Sommerung angebaut wird, kann er dazu beitragen, Arbeitsspitzen zu entzerren und die Vielfalt auf den Äckern zu erhöhen. Allerdings müssen Ertragsniveau und Qualität stimmen, um den Anbau rentabel zu machen. Im Bioanbau bereiten vor allem eine geringe Unkrautkonkurrenz und die relativ hohe Anfälligkeit für Pilzkrankheiten Probleme.
Standort
Hinsichtlich der Standortansprüche ist Hartweizen etwas anspruchsvoller als Weichweizen. Daher beschränkt sich der Anbau in Deutschland auf wenige Regionen wie die Schwarzerdeböden in trockenen Gebieten im Osten sowie die Weinbauregionen im Südwesten. Besonders geeignet für den Hartweizenanbau sind sich schnell erwärmende, tiefgründige Böden. Diese sollten eine ausreichende und stabile Wasserversorgung während der Vegetationsperiode gewährleisten und gleichzeitig trockene Erntebedingungen bieten. Insgesamt sind Standorte mit Niederschlagsmengen bis maximal 500 Millimeter geeignet. Auf kalten oder schlecht erwärmbaren Böden ist meist keine rechtzeitige Aussaat möglich. Allgemein sollten Standorte gemieden werden, auf denen während der Blüte Temperaturen unter 18 Grad und Feuchtigkeit (auch hohe Luftfeuchtigkeit) gleichzeitig auftreten, da es sonst zu Dunkelfleckigkeit und Mehligkeit kommen kann, die beide als Qualitätsmängel gelten. Gegenüber Frühjahrstrockenheit ist Hartweizen dagegen unempfindlich.
Fruchtfolge
Im Bio-Anbau steht der Hartweizen optimalerweise nach mehrjährigem Klee- oder Luzernegras, um eine optimale Stickstoffversorgung zu gewährleisten. Hartweizen sollte mit ausreichendem Abstand zu Mais, Weichweizen oder anderen Fusarien-Wirtspflanzen angebaut werden, da er besonders anfällig für Fusarien ist.
Saat
Da das Sortenspektrum beim Hartweizen eher begrenzt und die Winterfestigkeit der meisten Sorten gering ist, kann die Aussaat im Herbst nur in milden Lagen erfolgen. Die Herbstaussaat hat den Vorteil, dass durch die Ausnutzung der Winterfeuchte höhere und stabilere Erträge erzielt werden können. Auf weniger milden Standorten und vor allem auf Standorten mit stärkeren Kahlfrösten sollte aber unbedingt die Frühjahresaussaat bevorzugt werden. Diese sollte nach ausreichender Abtrocknung des Bodens möglichst früh zwischen Januar und April erfolgen, gegebenenfalls sogar schon in den abgehenden Frost, da die Anlagephase und Vegetationszeit der Kultur lang sind. Hartweizen braucht wie Weichweizen ein gut vorbereitetes, feinkrümeliges Saatbett und darf nicht eingeschmiert werden. Das Saatgut sollte auf 2,5 bis 3,5 Zentimetern Tiefe abgelegt werden. Da die Triebkraft und das Bestockungsvermögen des Hartweizens eher gering sind, sollte die Saatstärke bei mindestens 350 keimfähigen Körnern pro Quadratmeter liegen.