Einkorn ist recht anspruchslos und witterungsresistent. Bevorzugt werden trockene, leichte und nicht zu reiche Böden. Wegen einer langsameren Jugendentwicklung als bei Emmer oder Weizen besteht die Gefahr einer stärkeren Verunkrautung.
Fruchtfolge
Einkorn sollte in der Fruchtfolge nicht zu gut gestellt werden, da es sonst ins Stroh geht und die Lagerneigung steigt. Gute Erfahrungen liegen zum Beispiel nach Hackfrüchten oder Körnermais vor.
Saat
Einkorn ist ein Wechselgetreide mit guter Winterhärte, das sich sowohl im Herbst als auch im Frühjahr anbauen lässt. Aufgrund der langsamen Entwicklung empfiehlt es sich, tendenziell früh im Herbst zu säen und sonnige Standorte auszuwählen. Wenn auf leichten Standorten eine sehr frühe Aussaat angestrebt wird, ist mit einem höheren Beikrautaufkommen zu rechnen. Bewährt haben sich dabei Reihenweiten von 16 bis 25 Zentimetern und neben mehrmaligem Striegeln (Vorsicht bei frühen Durchgängen!) die Verwendung eines Reihenhackgerätes. Bei Sommerungen, die sich für tonreichere Standorte empfehlen, ist die Verunkrautung oft geringer. Einkorn hat zwar eine lange Bestockungsphase, wächst dann aber recht hoch (bis zu 140 Zentimeter) und entwickelt mehr als sechs Ähren pro Pflanze.
Einkorn wird als Fese ausgesät, daher darf bei der Aussaat nicht zu schnell gefahren werden, da durch die voluminösen Fesen eine Verstopfungsgefahr im Särohr besteht. Wegen der Lageranfälligkeit sollten keine zu hohen Aussaatstärken gewählt werden. Die Saatstärke sollte 80 bis 120 Kilogramm/Hektar (Fesen) betragen. Eine organische Düngergabe zum Schossen steigert den Ertrag, wirkt sich aber nachteilig auf den Proteingehalt aus.
Düngung
Erträge können durch eine angepasste Düngung (Gülle im Frühjahr, Stallmist oder Mistkompost) zum richtigen Zeitpunkt zwar deutlich steigen, aber gleichzeitig auch die Standfestigkeit gefährden. Der Nährstoffentzug pro Dezitonne Reinertrag liegt bei 1,8 Kilogramm Stickstoff, 0,8 Kilogramm Phosphat, 0,6 Kilogramm Kalium und 0,2 Kilogramm Magnesium.
Unkrautregulierung
Grundsätzlich erfolgt die Unkrautregulierung wie bei den anderen Getreidearten. Allerdings ist zu beachten ist, dass die längere Jugendphase des Emmers zu erhöhtem Unkrautdruck führen kann. Höhere Saatmengen wirken einer Verunkrautung potenziell entgegen. Meist ist Striegeln und Hacken nötig, Blindstriegeln ist auch bei Herbstsaat ratsam, um den Unkrautdruck in den Griff zu bekommen. Ab dem 3-Blatt-Stadium ist Striegeln erneut möglich.
Krankheiten und Schädlinge
Emmer besitzt eine ähnlich hohe Anfälligkeit gegenüber Braunrost, Mehltau und Blattfleckenkrankheiten wie Weichweizen und Dinkel. Allerdings besitzen einige Zuchtstämme natürliche Resistenzen gegenüber Ährenfusariosen und Steinbrand.
Besonderheiten
Emmer hat zum Teil sehr hohe Rohproteingehalte, auch der Gehalt an Kleberanteil ist höher als im Weizen. Bereits bei der Sortenauswahl sollte auf die spätere Verwendung geachtet werden, denn es gibt gut backende und weniger gut backende Emmersorten. Dank seines kräftigen Aromas kann das etwas grobe Mehl aus den harten, dunklen Körnern des Emmers gut für Nudeln oder Brote verwendet werden. Bei der Herstellung reiner Emmerprodukte ist allerdings das Können der Bäckerin oder des Bäckers gefragt, denn das Kneten und Bearbeiten des Teiges erfordert sehr viel Erfahrung. Ganze Körner können bei Suppen oder Eintöpfen zum Einsatz kommen. Bierliebhaber schwören auf obergäriges, würziges Emmerbier.