Triticale ist eine Kreuzung aus Roggen und Weizen. Sie verbindet hohe Erträge, hohe Eiweißgehalte und eine hohe biologische Eiweißwertigkeit mit relativ geringen Ansprüchen an den Standort und die Nährstoffversorgung. Diese Kombination macht Triticale auch für den ökologischen Anbau sehr interessant.
Triticale wird als Futterware angebaut, lässt sich aber auch zusammen mit Weizen verbacken. Technisch ist Triticale zwar problemlos als Backgetreide zu verwenden, die Vermarktung als Backgetreide ist aber nur in sehr geringem Umfang möglich. In der Regel wird Triticale im eigenen Betrieb verfüttert oder an Futtermühlen vermarktet. Die Inhaltsstoffe (Eiweißgehalte) und Energiegehalte liegen auf dem Niveau von Weizen, weshalb Triticale gut geeignet ist für Futtermischungen bei Rindern und Schweinen. In der Regel ersetzt Triticale hier Weizen oder Gerste. In der Geflügelfütterung kommt Triticale dagegen weniger zum Einsatz und sollte einen Anteil von maximal 30 Prozent nicht überschreiten.
Standort
Ähnlich wie Roggen kann Triticale auch auf Grenzstandorten oder in Höhenlagen angebaut werden. In Regionen, in denen Weizen keine ausreichenden Erträge mehr bringt, lässt sich mit Triticale oft noch ein ausreichender Ertrag erzielen. Die gute Winterhärte ist sortenabhängig und macht das Getreide spätsaatverträglich, was bei Windhalm- und Fuchsschwanzproblemen hilfreich sein kann. Auf schweren Böden und bei nasser Witterung sollte die Saat auf keinen Fall "eingeschmiert" werden. Das ausgeprägte Wurzelwerk und der Grannenwuchs lassen Triticale auch auf trockenen Standorten vertretbare Ernten erreichen.
Fruchtfolge
Hinsichtlich ihrer Ansprüche an die Vorfrucht ist Triticale ähnlich wie der anspruchsarme Roggen einzustufen. Als abtragendes Glied ist sie auch mit Untersaaten für das folgende Feldfutter beziehungsweise Kleegemenge gut platziert. Nach Kulturen mit hohem Unkrautdruck kann Triticale mit ihrem dominanten, bestockungsintensiven und je nach Sorte mittellangen bis langen Wuchs gestellt werden. Durch die Spätsaatverträglichkeit kann bei früh räumender Vorkultur auch eine Zwischenfrucht vorgestellt werden.
Saat
Saatzeit / Saatstärke: Eine tendenziell etwas frühere Aussaat führt zu einer ausreichenden Bestockung im Herbst, so dass der Bestand gut entwickelt in den Winter gehen kann. Eine spätere Saat hilft eine zu starke Vorwintermineralisierung von Stickstoff zu vermeiden und verringert den Unkrautdruck.
Die Saatmenge liegt je nach Standort und Tausendkorngewicht (circa 34 - 48 Gramm) bei 120 bis 190 Kilogramm je Hektar.
Saattermine und Saatmengen für TriticaleStandort | Aussaattermin | Saatmenge (Körner pro m2) |
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leichte Standorte | 20. September bis 25. November | 250 - 300 |
mittlere Böden über 400 m Höhe | 25. September bis 25. November 20. September bis 20. Oktober | 270 - 320 300 - 350 |
gute Böden | 25. September bis 05. November | 270 - 320 |
Auch hier ist die Verwendung von Saatgut mit hoher Keimfähigkeit bei erschwerten Bedingungen (Kalttest) unbedingt zu beachten. Zertifiziertes Ökosaatgut verfügt in der Regel immer über die gewünschte Keimfähigkeit. Ein Nachbau ist grundsätzlich möglich, wobei aber Vorsicht geboten ist. Triticale ist zwar Selbstbefruchter, jedoch können in Abhängigkeit von der Sorte bis zu 30 Prozent Fremdbefruchtung auftreten. Kreuzungsmöglichkeiten zwischen Triticale und Weizen sowie zwischen Triticale und Roggen bestehen nicht. Bei häufigerem Nachbau zeigt sich, dass die Sorten zunehmend aufspalten und die positiven Eigenschaften der Kreuzung abgebaut werden.
Die Ablagetiefe sollte tiefer sein als bei Roggen, aber flacher als bei Weizen. Zwei bis drei Zentimeter sind für den Flachkeimer Triticale ausreichend, um die an der Erdoberfläche ansetzende Bestockung gut zu gewährleisten. Ein gut abgesetztes und rückverfestigtes Saatbett ist ein Muss. Reihenabstände von neun bis zwölf Zentimetern ermöglichen eine optimale Standraumverteilung. Bei hochgefrorenen Böden ist das Anwalzen im Frühjahr äußerst wichtig.