Die Stickstoffnachlieferung erfolgt aus der Vorfrucht (Leguminosen). Wegen der Lagergefahr sollte je nach Sorte nur verhalten Stallmist, Gülle, Jauche oder andere organische Dünger verwendet werden. Weitere Düngemaßnahmen (Kalium, Phosphor) sollten im Rahmen der Fruchtfolge nur nach vorheriger Bodenuntersuchung erfolgen.
Unkrautregulierung
Aufgrund der größeren Pflanzenlänge besitzt Dinkel eine gute Konkurrenzkraft gegen Unkraut, so dass in der Regel zwei Durchgänge mit dem Striegel ausreichen. Ein erster Striegeldurchgang ist möglichst zeitig ab dem 3-Blatt-Stadium im Frühjahr durchzuführen, ein zweiter Durchgang drei bis vier Wochen später. In Einzelfällen kann im späteren Stadium ein "Herauskämmen" von Klettenlabkraut oder Unkrautwicke erfolgen. Bei geplanter Untersaat ist der letzte Striegeldurchgang vorzuverlegen. Hacken wirkt im Vergleich zum Striegel besser gegen Unkräuter mit starker Wurzelbildung, wie beispielsweise Ampfer oder Kamille. Auch auf schweren Böden empfiehlt sich die Hacke.
Krankheiten und Schädlinge
In unserem "Pflanzendoktor" können Sie nach den wichtigsten Schaderreger im Dinkelanbau recherchieren und finden dort eine Schadbildbeschreibungen und Informationen über vorbeugende Maßnahmen und Bekämpfungsmöglichkeiten.
Besonderheiten
Das hohe Bestockungsvermögen von Dinkel ermöglicht gute Kompensationsmöglichkeiten, muss aber auch bezüglich Bestandesdichte und Lagergefahr beachtet werden.
Je nach Verwertung wird der Dinkel zu unterschiedlichen Zeitpunkten geerntet. Soll Grünkern hergestellt werden, erfolgt die Ernte Anfang bis Mitte Juli zur Milch- oder Teigreife (bei 40 bis 50 Prozent Wassergehalt). Der geerntete Dinkel wird anschließend mit Buchenholzfeuerung und Raucheinleitung (Darre) zum aromatisch schmeckenden, grünen Getreidekorn verarbeitet.
Dinkel für die Mehlherstellung wird nach völliger Abreife (Totreife) im Mähdruschverfahren etwa zur gleichen Zeit wie mittelspäter Weizen geerntet. Gedroschen werden sollte mit weit geöffnetem Dreschkorb und Sieb und gedrosselter Drehzahl.
Ein zu niedriger Feuchtigkeitsgehalt bei der Ernte führt zu vermehrten Verlusten durch Bruchkorn beim Schälen (Gerben).