Oekolandbau.de: Welche Rolle spielt der regionale Anbau der zu verarbeitenden Hülsenfrüchte für Sie?
Katharina Hayn: Wir engagieren uns für die Förderung von Hülsenfrüchten in Deutschland. Unsere Vision ist es, das Image von Hülsenfrüchten zu transformieren und deren Anbau in der deutschen Landwirtschaft und den allgemeinen Verzehr zu stärken.
Während wir uns langfristig auch bei unserer Snacklinie die Möglichkeiten mit deutschen Kichererbsen anschauen werden, fokussieren wir uns zunächst auf einen anderen innovativen Ansatz: Wir planen, eine neue Produktlinie auf Basis regionaler Hülsenfrüchte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Unser Ziel ist es, Produkte zu kreieren, die optimal zu den Eigenschaften der regionalen Hülsenfrüchte passen.
In Zusammenarbeit mit der Lerchenbergmühle als aufbereitendem und veredelndem Betrieb möchten wir herausfinden, welche Unterstützung Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland benötigen, um erfolgreich Hülsenfrüchte anzubauen. Dazu zählen die Wissensvermittlung über Anbautechniken, Saatgutproblematiken sowie die Gewährleistung von garantierten Abnahmemengen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt unseres Projekts ist die zunehmende Vermarktung von hülsenfruchtbasierten Produkten. Mit der neuen Produktlinie möchten wir die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von Hülsenfrüchten in den Regalen der Supermärkte und in der Gastronomie erhöhen. Dies ist entscheidend, um das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher zu schärfen und den Konsum zu steigern.
Langfristig betrachtet ist unser großer Ziel, ausschließlich Hülsenfrüchte aus Deutschland zu beziehen. Jedoch werden wir uns in den nächsten Jahren aufgrund der aktuellen Strukturen und Anbaumengen noch mit Importware absichern müssen. Gemeinsam mit unseren Projektpartnerinnen und -partnern sowie Unterstützerinnen und Unterstützern sind wir aber entschlossen, die Zukunft der Hülsenfrüchte in Deutschland mitzugestalten und deren Potenzial als nachhaltige Proteinquelle zu nutzen.
Oekolandbau.de: Wie sieht ihre Verbindung zu LeguNet aus?
Katharina Hayn: Das LeguNet ist ein wichtiger Akteur, um ein starkes Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft, Wissenschaft und Wirtschaft aufzubauen, welches sich gemeinsam dem Ziel widmet, Hülsenfrüchte als Anbaukultur in Deutschland zu etablieren, Risiken des Anbaus zu minimieren und deren Absatz zu sichern. Wir sind bereits im Austausch und möchten dies zukünftig auch noch weiter ausbauen.