Die Geflügelexpertin legt Öko-Betrieben nahe, eine sogenannte "induzierte Legepause" durchzuführen. Sie dauert etwa sechs Wochen lang. Dabei sorgt ein tiergerechtes Futter- und Beleuchtungsmanagement dafür, dass die Hennen ihre Legeleistung stark herunterfahren – möglichst bis auf unter zehn Prozent. "Danach regeneriert sich das Federkleid der Hennen, die Legeleistung steigt wieder an und die Eischalenqualität verbessert sich im Vergleich zu der Zeit vor der Pause", sagt Holle.
Mit einem geeigneten Management ist es möglich, die Haltungsdauer auf fast 20 Monate zu verlängern, wie im Projekt gezeigt werden konnte.
Die induzierte Legepause ist nicht zu verwechseln mit der sogenannten "Zwangsmauser", die mit massiven tierschutzrechtlichen Eingriffen in die Haltungsbedingungen verbunden ist. Eine solche Zwangsmauser ist im Öko-Landbau verboten. "Bei der induzierten Legepause findet der Tierschutz ausreichend Beachtung", so Holle, "das heißt die Tiere haben immer freien Zugang zu Wasser und Futter, sowie ausreichend Licht im Stall. Da bei der induzierten Legepause alle Henne gleichzeitig "mausern", kann diese Zeit für Therapiemaßnahmen (zum Beispiel Entwurmungen) genutzt werden.
Was bei der induzierten Legepause grundsätzlich zu beachten ist, finden Sie in der Infobox unten. Detailliertere Informationen dazu hat Dr. Friedhelm Deerberg in dem "Fahrplan für induzierte Legepause (ab Seite 13)" zusammengestellt, an dem sich interessierte Betriebe orientieren können.