Oekolandbau.de: Was sind die nächsten Schritte?
Sandra Schmidt: Die Marktanalyse hat ergeben, dass es insgesamt neun Bio-Gartenbau-Betriebe im Umkreis gibt. Ein weiterer Bioland-Betrieb mit Milchvieh und Sonderkulturen baut Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und – jetzt ganz neu – Bohnen an. Mit diesen Betrieben haben wir einen Saisonkalender erstellt. Dort ist das Sortiment, eine Standort-Karte und die Ansprechpartnerinnen und -partner verzeichnet. Der Saisonkalender ist ein gutes Werkzeug für Kantinen, Hotels und Restaurants und wird auf den nächsten Veranstaltungen fleißig verteilt.
Um vor allem den Kantinen küchenfertiges Gemüse anbieten zu können, wurde ein Arbeitskreis mit einer ortsansässigen Firma eingerichtet, die in ihr Sortiment Bio-Verbandsware aus der Region aufnehmen kann. Ich hoffe, dass wir es schaffen, in dieser Saison mit den ersten Salaten und Möhren zu starten.
Oekolandbau.de: Welche Erfahrungen konnten bereits gesammelt werden?
Sandra Schmidt: Der Saisonkalender und die Gespräche mit den Landwirtinnen und Landwirten, wie auch mit den verarbeitenden Betrieben, haben gezeigt, dass wir mit dem bereits angebotenen Sortiment und auch den Mengen, die dahinter stehen, viel in Karlsruhe und Umgebung bewirken könnten. Es gibt allerdings noch einige Hürden auf der Stufe der Verarbeitung vom Feld bis in die Verpackung zu lösen.
Zu den Hürden gehören bei Hülsenfrüchten die Suche nach
- geeigneten Sorten,
- ressourcenschonenden und bezahlbaren Erntemaschinen,
- professionellen Aufbereitungsmöglichkeiten in der Nähe, auch für Kleinmengen, und
- einer funktionierenden Logistik.
Bei Gemüse und Kartoffeln brauchen wir unbedingt ein küchenfertiges Sortiment, einen Bündler und gemeinsam aufgebaute Direktvermarktungs-Partnerschaften. Wenn wir das alles schaffen, können wir besser die Gemeinschaftsverpflegung und den Fachhandel erreichen.