Oekolandbau.de: Wie ist die Resonanz der AHV-Kundschaft, wenn sie auf Bio-Weiderindfleisch umstellen?
Frank Beccara: In aller Regel integrieren die Küchen diese Produkte dann in ihren Speiseplan. Viele sagen uns, dass sie positive Rückmeldungen von den Tischgästen bekommen – in Bezug auf die Konsistenz, den Geschmack und die Optik.
Oekolandbau.de: Aber sicher gibt es doch auch Hemmnisse für die Zusammenarbeit. Wo liegen die vor allem?
Frank Beccara: Ein großes Thema sind natürlich die steigenden Preise im Rindfleischsektor. Damit müssen wir uns kontinuierlich auseinandersetzen. Zum einen wollen wir unseren Lieferanten faire Preise bezahlen. Zum anderen müssen die Produkte gerade für unsere Kundinnen und Kunden im Bereich der Außer-Haus-Verpflegung erschwinglich bleiben. Denn sie können die Kosten nicht einfach so an ihre Gäste weitergeben. Für uns ist deshalb wichtig, dass wir bei der Preisgestaltung immer die Situation und Budgets der Küchen mit im Blick behalten. Und manche bisherige Komfortsituation bezüglich den Anlieferungszeiten ist nicht mehr möglich.
Oekolandbau.de: Wie gelingt Ihnen dieser Spagat?
Frank Beccara: Zunächst einmal liegen wir mit unseren Produkten sicher nicht im hochpreisigen Bereich. Zum anderen haben gerade die GV-Küchen die Möglichkeit, durch die Häufigkeit und Größe von Fleischportionen die Kosten für den Einkauf im Rahmen zu halten. Zudem arbeiten wir daran, mehr Kundinnen und Kunden zu gewinnen, und können dadurch die Kosten wie beispielsweise für den Transport besser im Griff behalten. Für uns ist es deshalb ein wichtiges Ziel, die Mengen zu steigern.
Oekolandbau.de: Braucht es dafür auch persönliche Kontakte?
Frank Beccara: Auf jeden Fall. Bei allen digitalen Möglichkeiten, die wir heute haben: Geschäfte werden mit Menschen gemacht. Da hilft mir meine langjährige Erfahrung im Vertrieb. Es geht um viel mehr, als nur Verkaufsgespräche zu führen. Es geht darum herauszufinden, wo die besonderen Ansprüche der Kundschaft in Bezug auf Qualität und Produkteigenschaften liegen. In solchen Gesprächen entwickeln sich dann die Geschäftsbeziehungen.