Oekolandbau.de: Was empfehlen Sie anderen WSK-Mangerinnen und Managern auf Basis Ihrer Erfahrungen?
Xaver Amler: Dass sie auf Kommunen zugehen, damit sie Bio und Regionalität in ihre Ausschreibungen bringen. Wenn das die Kommune in Vergabeverfahren nicht fordert, werden die Küchen häufig nicht von sich aus damit anfangen. Zudem ist es wichtig, die Aufgabe des WSK-Managements nicht nur auf das Vernetzen zu begrenzen, sondern den Schwerpunt auf die Vertriebsarbeit zu legen. Das Ziel sollte mittelfristig sein, dass es zum ganz normalen Profil eines Mitarbeitenden im Vertrieb gehört, bio-regionale Wertschöpfungsketten aufzubauen.
Oekolandbau.de: Worin liegen aus Ihrer Sicht noch besondere Herausforderungen?
Xaver Amler: Natürlich bleibt es eine große "Challenge", gegenüber Küchen und ihren Tischgästen deutlich zu machen, dass regionales Bio auch seinen Preis hat. Wenn wir die heimische Landwirtschaft stützen wollen, müssen wir den dort tätigen Menschen faire Preise bieten können. Und die sind dann vielleicht mal höher als die für Fleisch vom argentinischen Bio-Rind. Als Bio-Großhändler sind wir zwar in der Lage, Mengen zu bündeln und dadurch Preise niedriger zu halten. Aber am Ende geht es einfach um die Wertschätzung für bioregionale Lebensmittel. Also darum, ob wir bereit sind "WertSCHÄTZUNGSketten" aufzubauen.
Förderung des Aufbaus von Bio-Wertschöpfungsketten
Sie möchten Wertschöpfungskettenpartnerschaften für heimische Bio-Produkte aufbauen und benötigen dafür Unterstützung in Koordination und Kompetenzaufbau? Sie planen dabei Veranstaltungen zur Vernetzung relevanter Akteurinnen und Akteure? Nutzen Sie dazu das Förderangebot des Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL). Mit der Richtlinie zur Förderung von Bio-Wertschöpfungsketten (RIWERT) fördert das BÖL den Aufbau und die Weiterentwicklung von tragfähigen Wertschöpfungskettenpartnerschaften für heimische Bio-Produkte.
Mehr Informationen finden Sie hier.
Interview und Text: Andreas Greiner, Ökonsult