Je schwerer der Boden, desto wichtiger ist die Frostgare und damit die Pflugarbeit vor dem Winter, um ein klutenfreies, strukturstabiles Pflanzbett im Frühjahr vorzufinden. Bei leichteren Böden kann die Pflugarbeit in den Winter verlegt werden, da dann bei abgekühlten Böden die Gefahr von Auswaschungsverlusten minimiert ist. Alternativ können auch im Frühjahr bei guter Einarbeitung des Aufwuchses (mit exakt eingestelltem Vorschäler) auf mittleren bis leichten Böden gute Erfolge erzielt werden. In trockenen Regionen ist allerdings der Wasserverlust zu bedenken. Trockene Arbeitsbedingungen sind höchstes Gebot, denn die Kartoffel reagiert sehr empfindlich auf Strukturschäden. Auf schweren Böden kann auch das Vorziehen von Herbstdämmen sinnvoll sein, da durch die größere Oberfläche mit der verbesserten Frostgare die Klutenbildung verhindert wird.
Auf leichten Böden wird die Pflanzbettvorbereitung auf vielen Betrieben mit einer Saatbettkombination (Federzinken mit Stabwalze) durchgeführt. Auf schwereren Böden sind zapfwellengetriebene Geräte wie die Kreiselegge oder Rüttelegge stärker im Einsatz, um ein klutenfreies Pflanzbett zu schaffen. Eine Bearbeitungstiefe von etwa 15 Zentimeter sollte eingehalten werden, um genügend lockeres Bodenmaterial für den Dammaufbau zur Verfügung zu haben.
Auf mittleren bis schweren Böden können mit der (Front-) Kreiselegge kombiniert mit einem Formblech die Dämme vorgeformt werden. Lockeres Erdmaterial wird damit bei Verwendung von Pflegebereifung nicht mehr überfahren.
Pflanzung
Eine mittlere Pflanzdichte von 40.000 Knollen pro Hektar ist bei mittleren Böden und mittlerer Sortierung angebracht. Bei einem 100-Knollengewicht von 60 Gramm bedeutet dies 24 Dezitonnen Pflanzgut pro Hektar. Bei guten Böden und bei kleiner fallender Ware kann auch enger gepflanzt werden und umgekehrt. Die zertifizierte Pflanzgutsortierung wird vom Züchter jährlich festgelegt und liegt bei langovalen Sorten meist bei 30 bis 50 Millimeter und bei runden Sorten bei 35 bis 52 (55) Millimeter Sortiergröße. Die Kartoffel sollte beim Legen acht bis zehn Zentimeter mit lockerem Boden bedeckt sein.
Pflege
In der Pflege wird zwischen Abstriegeln und Anhäufeln der Dämme gewechselt. Dem Unkraut kann im frühen Stadium (Fädchenstadium) am besten zu Leibe gerückt werden. Die Netzegge passt sich der Oberfläche optimal an.
Auf leichten Böden werden die Dämme meist mit Scharhäufler - kombiniert mit Dammstriegel oder Dammformgerät - gepflegt und aufgebaut. Auf schwereren Böden wird vorzugsweise die Reihenfräse oder ein Scheibenhäufler für den Dammaufbau verwendet. Die Verletzung von Stolonen muss allerdings vermieden werden.
Zur Vermeidung von Übergrößen in der Pflanzguterzeugung oder manchmal auch bei Speisekartoffeln kann ein Abschlegeln des Krautes sinnvoll sein. Allerdings kann diese Maßnahme nur bei Abreifeerscheinungen des Krautes durchgeführt werden, da sonst die Gefahr des Wiederaustriebes gegeben ist.
Mit einem Abflämmgerät lässt sich der Erfolg der Krautabtötung verbessern. Hierbei wird ein ganzflächig auf drei Meter Breite arbeitendes Gerät verwendet. Die erforderliche Gasmenge (circa 80 Kilogramm pro Hektar) muss dabei aus einem mitgeführten Flüssiggastank entnommen werden. Dieses Gerät wird auch zur Beseitigung von Beikräutern verwendet, die nach dem Absterben des Kartoffellaubes aufgelaufen sind. Ziel hierbei ist es, die Rodebedingungen zu verbessern und das Aussamen von Beikräutern zu verhindern.
Düngung
Eine Düngung erfolgt meist mit sulfatischem Kali und bei einer zu erwartenden zu geringen Stickstofflieferung aus der Vorfrucht über den Einsatz von im ökologischen Landau zugelassenen organischen Stickstoffhandelsdüngern. Je rascher die Ertragsbildung im Frühsommer durch genügend Stickstoffangebot im Boden fortgeschritten ist, desto weniger ertragsrelevant ist ein Krautfäuleeinbruch. Einer ausreichenden Stickstoffversorgung kommt also im ökologischen Kartoffelanbau eine entscheidende Bedeutung zu.
Film ab: Nachhaltige Beregnung von Kartoffeln