Welt-Tofu-Tag

Am 25. August ist Welt-Tofu-Tag!

Der Welt-Tofu-Tag bietet eine gute Gelegenheit, unsere täglichen Essgewohnheiten zu hinterfragen. Denn wer mehr Tofu und andere pflanzliche Eiweißquellen in seinen Speiseplan integriert, tut nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt etwas Gutes – ganz im Sinne einer Planetary Health Diet!

Tofu ist eine hervorragende pflanzliche Eiweißquelle und damit eine Alternative zu Fleisch, Eiern und Milchprodukten. Das auch als Bohnenquark bekannte Sojaprodukt trägt nicht nur zur Gesundheit der Menschen bei, sondern schützt auch die Umwelt, indem Ressourcen geschont und Treibhausgasemissionen reduziert werden. Denn im Vergleich zur Fleischproduktion verbraucht die Herstellung von Tofu deutlich weniger Ressourcen. Soja benötigt weniger Land und Wasser und die Treibhausgasemissionen sind deutlich geringer als bei der Tierhaltung, insbesondere wenn Tofu aus heimischen Sojabohnen hergestellt wird.

Zur Studie des Bundesumweltamtes: Die Zukunft im Blick: Fleisch der Zukunft

Wer wissen will, wie groß der CO2-Fußabdruck seiner Lebensmittel und Ernährungsgewohnheiten ist, kann das mit dem "CO2-Rechner Essen" von GoClimate herausfinden.

Sojaanbau in der Kritik

Der weltweit größte Sojaproduzent ist Brasilien, gefolgt von den USA, Argentinien und China. Auch Deutschland importiert Soja aus Brasilien, was zu Recht in der Kritik steht. Denn der Anbau ist verbunden mit der Abholzung des Regenwaldes, Monokulturen, dem Kampf um Landnutzungsrechte und dem Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen. Laut internationaler Agrarstatistik sind rund 80 Prozent der weltweit angebauten Sojabohnen gentechnisch verändert.

Tofu aus Deutschland

Die gute Nachricht: Es gibt auch Soja aus Deutschland! Laut Statista wurden in Deutschland im Jahr 2023 rund 129.000 Tonnen Sojabohnen auf einer Fläche von 44.800 Hektar angebaut. Die Flächen liegen vor allem in Süddeutschland, in Baden-Württemberg und Bayern. Die klimatischen Bedingungen in diesen Regionen haben sich in den letzten Jahren als günstig erwiesen, da mildere Winter und längere Vegetationsperioden den Sojaanbau ermöglichen.

Der heimische Anbau von Soja bietet viele Vorteile wie den Schutz des Regenwaldes, kurze Transportwege, mehr Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit und Gentechnikfreiheit. An der Ausweitung des Soja-Anbaus in Deutschland war unter anderem das "Soja-Netzwerk" beteiligt. Das Projekt ist Teil der Eiweißpflanzenstrategie der Bundesregierung. Ziel des Netzwerkes ist die Ausweitung und Verbesserung des Anbaus und der Verwertung von Sojabohnen in Deutschland. Durch verschiedene Maßnahmen soll der heimische Sojaanbau gefördert werden.

Wer sich den Sojaanbau einmal aus der Nähe anschauen möchte, sollte die Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau besuchen.

Demo-Betriebe mit Soja-Anbau

Tofu macht den Boden fruchtbar

Leguminosen binden mit Hilfe sogenannter Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft, was den Einsatz von Düngemitteln reduziert und die Bodenfruchtbarkeit fördert. Insbesondere für die Stickstoffversorgung der Pflanzen im ökologischen Landbau sind Leguminosen ein elementarer Bestandteil der Fruchtfolge, da die EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau den Einsatz von mineralischem Stickstoff verbieten. Welche Rolle Leguminosen bei der Düngung im Öko-Landbau spielen, zeigt unser Erklärfilm.


Film ab: So funktioniert die Düngung im ökologischen Landbau


Tofu – ein Beitrag zur Planetary Health Diet

Die Umstellung auf mehr pflanzliche Proteine wie Tofu ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigen Ernährung, die sowohl die Gesundheit als auch die Umwelt schont.

Die Planetary Health Diet, entwickelt von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der EAT-Lancet Kommission, zielt darauf ab, eine gesunde Ernährung für eine wachsende Weltbevölkerung zu fördern und gleichzeitig die Umweltauswirkungen unseres Ernährungssystems zu reduzieren. Ein zentrales Element der Planetary Health Diet ist die drastische Reduktion von tierischen Produkten und eine verstärkte Hinwendung zu pflanzlichen Proteinquellen.

Welche Sorten von Tofu gibt es ?

Tofu wird aus Sojamilch hergestellt, die durch Gerinnung mit Salzen oder Säuren zu festen Blöcken gepresst wird. Das Verfahren ähnelt der Käseherstellung. Es gibt verschiedene Arten von Tofu, die sich in ihrer Konsistenz unterscheiden:

Bei der Tofuherstellung fallen zudem Nebenprodukte an, nämlich Sojamolke und Sojapülpe, auch Okara genannt. Okara besteht aus den Pflanzenfasern und Schalenstoffen der Sojabohnen, die nach dem Einweichen, Vermahlen und Aufkochen und dem anschließenden Sieben in der Tofuproduktion übrigbleiben.

Okara ist keineswegs ein Abfallprodukt, sondern ein hochwertiges Lebensmittel, das reich an Proteinen, Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen ist. Es eignet sich besonders für Low-Carb-Gerichte und ist ideal zum Backen, für Bratlinge oder Aufstriche. Der neutrale Geschmack ist ein weiterer Vorteil, sodass es sich sowohl für süße als auch für herzhafte Gerichte verwenden lässt.

Tofu ist vielseitig einsetzbar in der Küche

Auch Tofu ist ein wahres Multitalent in der Küche, denn er nimmt den Geschmack der Zutaten, mit denen er zubereitet wird, leicht an. Er kann in einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden, von herzhaft bis süß. Fester Tofu kann in Pfannengerichten knusprig gebraten werden, während Seidentofu Cremesuppen oder Desserts wie veganem Käsekuchen eine cremige Textur verleiht.

Ein weiterer Vorteil von Tofu ist, dass er in Marinaden eingelegt werden kann, was ihn ideal für pikante Gerichte macht. Tofu kann gegrillt, gebraten, gebacken, gekocht oder sogar roh gegessen werden. Diese Vielseitigkeit macht ihn zu einem beliebten Produkt für mehr Kreativität in der Küche.

Rezepte mit Tofu von Biospitzenköchin Mayoori Buchhalter


Letzte Aktualisierung 22.08.2024

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