An den meisten Standorten funktionierte der Sojaanbau
Nur an wenigen Standorten wurden die Grenzen der Anbauwürdigkeit erreicht: An kühleren Standorten oder warmen Standorten mit leichten Böden ohne Beregnungsmöglichkeit. Rund ein Drittel der Standorte lieferte überdurchschnittliche Ergebnisse mit Erträgen über 35 dt/ha. In Regionen mit hohem/mittlerem Wärmeangebot und bei ausreichender Wasserversorgung sind Erträge zwischen 30 und 40 dt/ha möglich. An kühleren Standorten lagen die Erträge bei 26 dt/ha.
Geeignete Sorten
Späte Sorten: ES Mentor (00, entspricht Körnermaislagen mit Reifezahlen 260-300) lieferte die höchsten Erträge; Opaline (00/000) und OAC-Wallace (00) schnitten gut ab. Frühe Sorten (000, entspricht Körnermaisreifezahl 240-250): Sultana, Lissabon waren Spitzenreiter, Merlin und Alligator schnitten gut ab.
Züchtungsergebnisse
Es ist gelungen, Tofuqualität mit verbesserter Frühreife zu verbinden. Auch bei der Selektion auf Kühle- und Unkrauttoleranz konnten erste wichtige Schritte für eine deutsche Sojazüchtung gemacht werden. Korus zeigte sich als vielversprechende Tofusorte mit einem signifikant besseren Tofuwert als Primus und hat zudem sehr gute agronomische Eigenschaften. Protibus lieferte eine sehr gute Tofuausbeute bei ausreichender Festigkeit und keinen sensorischen Makeln.
Interessante Erkenntnisse für die Praxis
In Gefäßversuchen konnten drei verschiedene Reaktionen auf Kühlestress während der Blüte nachgewiesen werden: Toleranz (kaum verminderter Hülsenansatz), Kompensation (mit/ohne Reifeverzögerung) und Sensitivität mit Ertragsminderung. In Feldversuchen zeigte sich, dass die Witterung im Anbaujahr dominierend auf Dauer bis zum Feldaufgang, Blühdauer und Ertrag ist. Weder eine frühe Saat, eine Abdeckung mit Folie/Vlies noch organische Schwefeldünger konnten den Ertrag signifikant erhöhen.
Zu den ausführlichen Ergebnissen der Projekte 11NA001 bis 11NA008