Vor allem die Aufklärung der Kundschaft spielt bei der Vermarktung der Produkte eine wichtige Rolle. Dreh- und Angelpunkt sind Hinweisschilder auf den Produkten, um auf die kuh- oder muttergebundene Kälberaufzucht aufmerksam zu machen. Labels schaffen nicht nur Transparenz, Vertrauen und Wiedererkennung, sondern ermöglichen es auch, die Geschichte des Betriebes sowie den Mehrwert der Produkte hervorzuheben.
Das Storytelling am Point of Sale kann entscheidend sein, denn oft sind die Produkte teurer als aus den üblichen Aufzuchtsystemen. Grund dafür sind zum einen die Notwendigkeit von Stallumbau- oder sogar Neubauten, um Kühen und Kälbern ausreichend Platz für ein Zusammenleben in den ersten Lebensmonaten zu ermöglichen. Zum anderen sinkt die Milchleistung der Kühe, da die Kälber bei der Milch Vorrang haben und es durchaus vorkommen kann, dass die Kuh absichtlich Milch für ihr Kalb zurückhält.
Finanzieren beziehungsweise finanziell ausgleichen lässt sich das nur über höhere Preise der Produkte. Manche Betriebe finden weitere Wege, um ihre Kälber bei den Müttern aufziehen zu können. Beispiele dafür sind der Breuner Hof aus Nordrhein-Westfalen oder der Hof Gasswies aus Baden-Württemberg, die sogenannte Kuh-Patenschaften anbieten. Über einen Monats- oder Jahres-Beitrag können die Leute die kuhgebundene Kälberaufzucht auf den Demeter-Betrieben unterstützen.