Die Getrennte Wespenbiene ist von Mai bis in den August hinein unterwegs, wobei ihre genauen Flugzeiten je nach Region und Wetterbedingungen variieren. Sie entwickelt zwei Generationen im Jahr. Im Gegensatz zu ihren pollensammelnden Verwandten baut sie keine eigenen Nester und versorgt ihre Brut nicht selbst mit Pollen. Als raffinierte Kuckucksbiene nutzt sie stattdessen die Nester anderer Wildbienen, indem sie ihre Eier heimlich einschleust. Dort ernähren sich ihre Larven vom Pollenvorrat der Wirte. Die Getrennte Wespenbiene ist dabei auf Schmalbienen der Gattung Lasioglossum spezialisiert. Um von diesen nicht entdeckt zu werden, ahmt sie ihre Duftstoffe nach – ein faszinierendes Beispiel für biologische Tarnung.
Zur Eigenversorgung steuert die Getrennte Wespenbiene verschiedenste Blüten an, um hauptsächlich Nektar aufzunehmen. Auch etwas Pollen konsumiert sie gelegentlich, allerdings eher als Ergänzung zu ihrer Ernährung. Sie ist wenig wählerisch und bevorzugt Pflanzen, die leicht zugänglich sind und reichlich Nektar bieten. Auffällig häufig teilt sie die Blütenwahl mit ihren Wirtsbienen, was ihre enge ökologische Verflechtung unterstreicht.
Wenn Sie die Getrennte Wespenbiene und ihre Wirtsarten unterstützen möchten, gestalten Sie offene, sonnige Bodenbereiche in Ihrem Garten und verzichten Sie auf eine intensive Pflege und Pestizide. Kleine Sandflächen, Trockenmauern und Böschungen bieten ideale Bedingungen. Heimische Wildblumen wie Natternkopf, Hornklee oder Wilde Resede locken ihre Wirtsbienen an.
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Text: Dominik Jentzsch, Stiftung für Mensch und Umwelt