Der Umbau von herkömmlichen Mastschweineställen mit Vollspalten zu einem artgerechten Haltungssystem ist oft einfach realisierbar. Dazu wird der Spaltenboden mit stabiler Folie und Styroporlage ausgelegt, mit wärmedämmendem Estrich oder Beton ausgegossen und so in eine planbefestigte Fläche umgewandelt.
Der entstandene Stallbereich wird als Liegebereich und als Fressplatz genutzt. Ein Auslauf (entsprechend den EU-Rechtsvorschriften für den Ökologischen Landbau) wird dem Stall angeschlossen. Dieses Haltungsverfahren wird seit langem von Markenfleisch-Programmen mit dem Schwerpunkt artgerechte Tierhaltung erfolgreich praktiziert.
Liegebereich und Fressbereich
Die planbefestigte Liegefläche im Stall wird eingestreut. Aufgrund der Bodengestaltung ist dieser Bereich in der Regel nicht befahrbar. Eventuelle Verschmutzungen müssen durch Verbringen des Mistes in den Auslauf von Hand gereinigt werden. Bei ausreichender Belegung koten und harnen die Schweine aber überwiegend im Auslauf. In jeder Bucht sollte ein Wasserabfluss für die Grundreinigung nach dem Ausstallen vorgesehen werden. Der Fressbereich kann als erhöhter Fressplatz mit Quertrog ausgestaltet werden.
Auslauf
Schweineausläufe werden als planbefestigte, befahrbare Betonflächen gestaltet. Gemäß der örtlichen Bauvorschriften sollte die Betonqualität mindestens B 25 wu (wasserundurchlässig) sein. Der Auslauf wird eingestreut, sodass die Schweine ihren Wühltrieb befriedigen können. Während der Entmistung mit dem Schlepper werden die Mastschweine durch Schwenken der Gittertore in den Stall gesperrt.
Die Beckentränken müssen frostsicher, ausreichend groß und leicht zu reinigen sein. Sie werden von außen auf dem äußeren Sockel des Auslaufes, dem Schweineschlupf gegenüberliegend, installiert und sollen die Tiere anregen, im Auslauf Kot und Harn abzusetzen, damit der Stallbereich innen sauber bleibt.
Auch Einrichtungen für das Komfortverhalten der Schweine sind im Außenbereich wichtig, wie zum Beispiel Bürste, Scheuerpfahl und Suhle. Auch eine Schweinedusche ist unerlässlich. Sie wird entweder von den Schweinen selbst bedient oder kommt zeit- und klimagesteuert zum Einsatz.
Laut EU-Rechtsvorschriften kann der Auslauf teilüberdacht sein. Es sollten auf jeden Fall Sonnen- oder Regenbäder möglich sein. Zur Ableitung der anfallenden Jauche wird im nicht überdachten Teil des Auslaufes eine Schlitzrinne oder "Grüne Rinne" ohne Gefälle verlegt.
Wichtige Maße für SchweinemastbuchtenBereich | Maß | Grund |
Fläche innen | 0,8 bis 1,5 qm | EU-Rechtsvorschriften (gewichtsabhängig) |
Fläche außen | 0,6 bis 1,2 qm | EU-Rechtsvorschriften (gewichtsabhängig) |
Reine Liegefläche/ Tier | 0,3 bis 0,7 qm | Ausreichend Platz, Aufbau Mikroklima (gewichtsabhängig) |
Buchtenbreite | 4 m | Auslauf möglichst quadratisch, Maschinenbreite |
Breite Fressplatz/ Tier | 20 bis 35 cm | Tier-/ Fressplatzverhältnis 1 : 1 |
Montagehöhe Schwenktor Auslauf | 13 cm | Hinderung Durchschlupf, Keine Klemmgefahr |
Maximale Stufenhöhe | 20 cm | Tiergröße (Kanten entgraten) |