Grundfutter ist nach den EU-Öko-Verordnung grundsätzlich zu Verfügung zu stellen. Dies kann sowohl in Form von Heu, Silage und Grünfutter als auch über Stroh geschehen.
Generell nehmen Sauen Grundfutter wie frisches Gras oder sehr gute und schmackhafte Grassilage gerne auf. In der Sauenhaltung ist die zeitweise Weidehaltung während der Vegetationszeit für die Aufnahme von Grünfutter gut geeignet. Drei Viertel der Sauenhalterinnen und -halter füttern vor allem frisches (Klee-) Gras oder (Klee-) Silage. Wird nur Stroh zur Beschäftigung und als Allein-Grobfutter gegeben, müssen bei einer Haltung in einer Dreiflächenbucht ein Kilogramm pro Tier und Tag und in einem Tieflaufstall drei bis vier Kilogramm pro Tier und Tag gegeben werden. Bei Einsatz von Klee- und Luzernegras sollte auf hohe Calciumgehalte geachtet werden, die eine Reduzierung im Mineralfutter erforderlich machen können.
In dänischen und englischen Versuchen wurde festgestellt, dass 50 Prozent des täglichen Energiebedarfes tragender Sauen durch Gras- beziehungsweise Grassilage zur Verfügung gestellt werden können. Durchschnittlich fressen Sauen bis zu zwölf Kilogramm Gras beziehungsweise sechs bis sieben Kilogramm Grassilage pro Tag. Das entspricht etwa 30 Prozent des täglichen Energiebedarfes tragender Sauen. Selbstverständlich ist die individuelle Kondition der Sau zu berücksichtigen. Die Aufnahme von Raufutter variiert aber von Sau zu Sau erheblich.
Auch zu Beginn der Säugephase kann Raufutter dazu dienen, das Auftreten von fütterungsbedingter MMA (Mastitis, Metritis, Agalaktie) zu verringern. Im Vordergrund steht jedoch die baldige maximale Aufnahme von Kraftfutter zur optimalen Versorgung der Ferkel.