Die Ernährung junger Saugferkel erfolgt auf der Grundlage von natürlicher Milch, vorzugsweise Milch der Muttersauen. Die Dauer der Milchtränke beträgt nach EU-Öko-Verordnung mindestens 40 Tage. Bereits während der Säugezeit besteht die Möglichkeit, den Ferkeln Zugang zu Grundfutter (zum Beispiel über Weideauslauf, Fütterung und Stroh als Beschäftigungsmöglichkeit) zu bieten. So können sich junge Ferkel schon früh an frisches Grünfutter wie Gras, Kleegras oder hochwertige, schmackhafte Silagen (Gras- oder Kleegrassilage) gewöhnen.
Die Herstellung von Saug- und Absatzferkelmischungen stellt besonders hohe Anforderungen an die Qualität und Inhaltsstoffe. Ferkel stellen hohe Ansprüche an die biologische Wertigkeit von Eiweißfuttermitteln, sodass eine Ergänzung der betriebseigenen Ration unbedingt erforderlich ist. Die Anzahl der dafür erforderlichen Einzelkomponenten ist groß. Sie sind aber oft schwierig zu beschaffen und teuer. Gemäß Positivliste dürfen bis Ende 2026 fünf Prozent konventionelle Eiweiß-Futtermittel für Ferkel bis 35 Kilogramm eingesetzt werden, wenn das Futtermittel aus ökologischer Herkunft nicht verfügbar ist. Der Einsatz muss dokumentiert und die Notwendigkeit außerdem begründet werden. Prestarter aus ökologischen Komponenten sind bezüglich Struktur, Zusammensetzung und Geschmack auf die Bedürfnisse der Ferkel abgestimmt.
Für den sensiblen Bereich der Saug- und Absatzferkelfütterung sollte unbedingt mit einer Fütterungsfachberatung oder einer Futtermittelfirma für Öko-Futtermittel und kompetenten Fachtierärzten oder -ärztinnen zusammengearbeitet werden.
Futterzusammensetzung
Der Rohproteingehalt des Futters für frisch abgesetzte Ferkel sollte in den ersten fünf bis acht Tagen nach dem Absetzen auf maximal 18 Prozent eingestellt werden. Denn sehr eiweißreiche Mischungen mit nicht optimierter Aminosäurezusammensetzung belasten den Stoffwechsel, insbesondere die Leber. Die in ökologischer Qualität zur Verfügung stehenden Komponenten lassen jedoch in der Regel nur Rohproteingehalte von 19 bis 19,5 Prozent zu.
Direkt nach dem Absetzen ist darauf zu achten, dass die Tiere einige Tage streng rationiert mit mehreren kleinen Portionen auf dem Futterbrett oder in einem beweglichen Trog gefüttert werden. Dies beugt der Ödem-Krankheit vor, die bei übermäßiger Futteraufnahme entstehen kann. Wichtig ist das sorgfältige Reinigen nach jedem Füttern!
Angemessene Futterkomponenten sind zum Beispiel gequetschter Hafer oder Gerste mit etwas Erde. So können sich die Ferkel langsam an das feste Futter gewöhnen und Durchfälle werden vermieden. In dieser Phase ist diese Maßnahme trotz geringerer täglicher Zunahmen besonders wichtig. Gute Erfahrungen wurden auch mit dem Ansäuern des Futters mit Obstessig gemacht. Eine sehr gute Silage, die die Tiere schon im Saugferkelalter kennengelernt haben sollten, hilft ebenfalls, den pH-Wert im Magen-Darmtrakt physiologisch niedrig zu halten.
Grundsätzlich werden die Rationen nach der Futterkurve der Ferkel erstellt.