Identifikation kritischer Kontrollpunkte zur Absicherung der Öko-Integrität

Identifikation kritischer Kontrollpunkte zur Absicherung der Öko-Integrität

Um Bio-Unternehmen bei der Umsetzung der in der EU-Öko-Verordnung geforderten Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung von Kontaminationen zu unterstützen, wurden im Rahmen eins Forschungsprojektes Leitfäden und Arbeitshilfen entwickelt. Beteiligt waren Vertreterinnen und Vertreter von Bio-Unternehmen, Verbänden, zuständigen Behörden und Kontrollstellen.

Empfehlungen für die Praxis

Was müssen Bio-Unternehmen ab dem Inkrafttreten der neuen Öko-Verordnung beachten?

Die neue ab dem 01.01.2022 geltende Öko-Verordnung konkretisiert die Vorsorgepflichten zur "Vermeidung des Vorhandenseins nicht zugelassener Erzeugnisse und Stoffe". Alle Bio-Unternehmen müssen ein Konzept erstellen, mit dem Risiken der Kontamination oder der Vermischung mit nicht zugelassenen Erzeugnissen und Stoffen innerhalb des betrieblichen Verantwortungsbereiches systematisch erfasst und durch Vorsorgemaßnahmen vermieden werden.

Risiken ermitteln

An erster Stelle steht die Ermittlung von Risiken, sogenannter Bio-Kritischer Kontrollpunkte (BioKKP). Damit gemeint sind alle Punkte oder Prozesse, die das Risiko bergen, dass Bio-Erzeugnisse mit in der Bio-Produktion nicht zugelassenen Erzeugnissen oder Stoffen verunreinigt werden.

Vorsorgemaßnahmen festlegen

Für jeden ermittelten BioKKP sollten angemessene und wirksame Vorsorgemaßnahmen festgelegt und umgesetzt werden, um das Risiko einer Kontamination oder Vermischung gemäß dem Stand der Technik auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Den Umfang der Vorsorgemaßnahmen gilt es betriebsindividuell festzulegen. Wenn möglich, sollte ein Unternehmen die Maßnahmen an bestehende Prozesse anknüpfen und das Rad nicht von Neuem erfinden!

Dokumentation der Vorsorgemaßnahmen

Mit einer nachvollziehbaren Dokumentation der Vorsorgemaßnahmen können Bio-Unternehmen gegenüber der Öko-Kontrollstelle nachweisen, dass die geplanten Maßnahmen tatsächlich durchgeführt worden sind. Besonders relevant kann die Dokumentation spätestens dann für den Bio-Betrieb werden, wenn sich Spuren nicht zugelassener Stoffe in den Bio-Erzeugnissen finden. Der Nachweis eines funktionierenden Vorsorgekonzeptes kann dann zur Absicherung im möglichen Schadensfall dienen.


Die im Projekt erarbeiteten Praxisleitfäden und Arbeitshilfen bieten Bio-Unternehmen eine umfassende Sammlung möglicher Maßnahmen zur erfolgreichen Umsetzung eines Vorsorgekonzeptes. (Babette Reusch, Projektleiterin)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 14.02.2023

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