Wahlbacherhof: Hofführung mit Schulklasse
66497 Contwig
Ziel des Projekts war es, Kennzahlen von Hofläden zu analysieren und ein Bewertungsinstrument für landwirtschaftliche Betriebe zu entwickeln. In die Erhebung wurden 32 Bio-Hofläden, 14 konventionelle Hofläden und 7 Hofläden von sozialen Einrichtungen eingebunden. Betrachtet wurden die Buchabschlüsse, ergänzt um eine persönliche Befragung vor Ort. Diese umfasste Faktoren wir Öffnungszeiten, Verkaufsfläche und Sortiment. Alle Daten stammen von Betrieben mit Umsätzen von mehr als 100.000 Euro.
Die Nutzungsmöglichkeiten von KennDi sind vielseitig. Es eignet sich nicht nur für einen einzelnen Hofladen, sondern auch für die Beratung.
Mit KennDi können für jeden Betrieb individuelle Ergebnisberichte erstellt werden - sowohl für das einzelne Wirtschaftsjahr als auch über alle eingegebenen Wirtschaftsjahre.
Der Bericht bündelt sechs Auswertungsregister (Umsatz und Arbeitsproduktivität, Wareneinsatz und Handelsspanne, Sortimentsanteile, Personalkosten, Erfolg, Überblick) sowie die wesentlichen betrieblichen Kennzahlen und stellt sie in Vergleich mit Branchenkennzahlen.
Zu den jeweiligen Daten in den Registern können Nutzerinnen und Nutzer in einem Anmerkungsfeld ihre Kommentare bzw. Beratungshinweise spezifisch für jeden Hofladen vermerken. Im Register "Kennzahlen" haben Beratende die Möglichkeit, die Ergebnisse zusammenzufassen und zu kommentieren. Alle Anmerkungen werden in den Ergebnisbericht übernommen.
Mit dem Auswertungstool KennDi können alle Hofladnerinnen und Hofladner ihre Stärken und Schwächen im Vergleich mit ähnlich strukturierten Betrieben erkennen.
Irene Leifert
Das Management-Handbuch "Direktvermarktung, Hofladen, Marktstand, Abo-Kiste - analysieren, optimieren, planen" gab Öko-Direktvermarktenden und Beraterinnen und Beratern professionelle Orientierungshilfen an die Hand. Um weiterhin eine praxisorientiere Beratungshilfe auf dem Markt anzubieten, die den heutigen Ansprüchen einer betriebswirtschaftlichen Auswertung entspricht, bedurfte es einer Erweiterung und Aktualisierung der Datengrundlage. Diese wird nun in einem praxis-orientierten Handbuch, das an das vorhandene Management-Handbuch angelehnt ist, der Beratung sowie der Praxis zur Verfügung gestellt. Ebenso wurde das in der Praxis gebräuchliche Excel-Auswertungsprogramm grundlegend aktualisiert und softwaretechnisch überarbeitet und onlinebasiert zur Verfügung gestellt.
Viele Betriebe, vor allem Bio-Hofläden, haben eine hohe Arbeitseffizienz, gemessen an der Kennzahl "Umsatz pro Arbeitskraft pro Stunde" (mehr als 80 Euro pro Stunde).
Der zeitliche Aufwand der Inhaberinnen und Inhaber konventioneller Hofläden liegt mit 1.807 Stunden deutlich höher als in Bio-Läden (1.157 Stunden).
Mit Arbeitgeberkosten von 12,48 Euro pro Arbeitsstunde bei allen Betrieben liegt die Entlohnung der Mitarbeiter nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn.
Der Wareneinsatz ist mit 74 Prozent im Mittel bei allen Bio-Hofläden zu hoch, bei konventionellen Hofläden liegt der Wareneinsatz bei 66 Prozent.
Mit 90,94 Prozent am Gesamtumsatz liegt der Gesamtaufwand zu hoch. Einzelbetrieblich variieren vor allem die allgemeinen Aufwendungen (Energie/Wasser, Instandhaltung, AfA, Verwaltungskosten, Versicherungen etc.) stark.
Selbst bei einem ansehnlichen Gewinn fällt das kalkulatorische Ergebnis negativ aus, wenn der zeitliche Arbeitsaufwand der Ladeninhaberinnen und -inhaber zu hoch ist. Bio-Hofläden schneiden hier besser ab als konventionelle Hofläden.
Mit einer durchschnittlichen Gewinnquote von 10 Prozent und einem absoluten Gewinn zwischen 10.000 und 30.000 Euro, fällt die Entlohnung der Unternehmer pro Arbeitsstunde mit durchschnittlich 16 Euro pro Stunde sehr niedrig aus.
Im konventionellen Hofladen ist Fleisch mit 38 Prozent Umsatzanteil die stärkste Warengruppe, gefolgt von Frische. Bei Bio-Hofläden ist die Frische mit 29 Prozent die stärkste Warengruppe, gefolgt von Fleisch und Mopro (siehe Abbildung 1).
In allen umsatzstarken Warengruppen wird deutlich zugekauft, um ein attraktives Angebot vorzuhalten. Bei Fleisch und Frische liegt die Quote bei 50 Prozent, bei Molkereiprodukten bei 90 Prozent.
Bioland Beratung GmbH
Kaiserstraße 18
55116 Mainz
Irene Leifert
E-Mail: kenndi@bioland.de
Telefon: +49 (0)2385 935-45
09/2018 – 06/2020
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