Brunnenhof Bio-Geflügel: Brunnenhof Bio Geflügel von der Aufzucht bis zur Ladentheke, Grundlagen des Öko- Landbaus
74653 Künzelsau-Mäusdorf
Das zentrale Ziel war es, Empfehlungen für das erfolgreiche Auftreten von ökologisch wirtschaftenden Landwirtinnen und Landwirten am Landpachtmarkt zu geben. Dazu wurden die aktuelle Situation auf dem deutschen Landpachtmarkt analysiert und mögliche Probleme für den ökologischen Landbau identifiziert. Aus den Ergebnissen von drei unterschiedlichen Forschungsansätzen wurden Maßnahmen abgeleitet, welche die Wettbewerbsfähigkeit des Ökolandbaus auf dem Landpachtmarkt verbessern könnten.
Die Unterschiede zwischen konventionellem und Ökolandbau sind weniger stark als vermutet. Dennoch brauchen Öko-Landwirtinnen und -Landwirte Hilfsmittel für das erfolgreiche Agieren auf dem Pachtmarkt.
Besonders wichtig scheint es, das Gesicht des Ökolandbaus zu zeigen und auf den lokalen Pachtmärkten präsent zu sein.
Die Pachtung landwirtschaftlicher Nutzflächen ist eine wichtige Möglichkeit für landwirtschaftliche Betriebe, ihre flächenbezogenen Wachstumsstrategien zu realisieren. Dies ist insbesondere wegen des Strukturwandels in der Landwirtschaft und gleichzeitig zunehmender Flächenknappheit von Bedeutung.
Für den Ökolandbau wurde vermutet, dass es besondere Herausforderungen am Pachtmarkt gibt, die untersucht wurden. Basis hierfür waren Daten der Landwirtschaftszählung 2010, angereichert um Fachwissen von Vertreterinnen und Vertretern des ökologischen Sektors in Form eines Fach-Workshops und mit Hilfe von Befragungen.
Im Jahr 2010 liegen laut Statistik die Pachtpreise für ökologisch bewirtschaftete Flächen mit 185 €/ha im Durchschnitt unter denen für konventionelle Flächen (216 €/ha), unabhängig von der Flächennutzung. Wie die Grafik zeigt, zahlen Öko-Betriebe je nach Region geringere (grün) oder auch höhere (rot-orange) Pachtpreise, die hier als Differenz (öko - konventioneller Landbau) für Ackerland dargestellt sind.
Die Pachtpreisdifferenz nimmt mit steigendem Grünlandanteil zu. Öko-Betriebe zahlen also mit zunehmendem Grünlandanteil höhere Pachtpreise für landwirtschaftliche Flächen.
Je stärker der Ökolandbau-Anteil in einer Region ansteigt, desto größer wird auch die Preisdifferenz. Bereits auf ökologischen Landbau umgestellte Flächen könnten hier für Öko-Betriebe einen hohen Wert haben und gleichzeitig von geringerem Interesse für konventionelle Betriebe sein.
Mit zunehmenden Anteilen der jeweiligen Schutzgebiete an der Gesamtfläche verringert sich die Differenz der Landpachtpreise. Ein ähnlicher Effekt ergibt sich für die Viehdichte. Flächen, die bspw. als Nachweisflächen für Gülle benötigt werden, gewinnen für konventionelle Betriebe mit steigender Viehdichte zunehmend an Wert, während Öko-Betriebe, die tendenziell in Gebieten mit geringer Viehdichte anzutreffen sind, zunehmend geringere Pachtpreise zahlen. Zudem ergaben die Interviews, dass die Vergabe von Pachtverträgen nach individuellen, monetären, ökologischen und sozialen Kriterien erfolgt. Bei der Vergabe spielen nicht nur die Höhe der Pachtpreise sondern auch andere Faktoren eine Rolle, bspw. besondere Bewirtschaftungsauflagen (z. B. kein Anbau von gentechnisch veränderten Organismen) und soziale Aspekte (wie Zuverlässigkeit des Pächters, Vorbehalte gegenüber der Öko-Bewirtschaftung).
Universität Hohenheim
Schloss-Osthof-Südflügel
70593 Stuttgart
Eva Mäurer
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07/2012 – 10/2014