Trends in der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte

Trends in der Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte

Ziel des mehrjährigen Projekts InnoDirekt war es, die aktuelle Situation sowie innovative Ansätze der Direktvermarktung zu untersuchen. Außerdem sollten aus dem Projekt Entwicklungsmöglichkeiten abgeleitet werden. Dabei wurden auch mögliche Unterschiede zwischen konventionellen und Öko-Betrieben herausgearbeitet. Hierzu wurden 200 direktvermarktende Betriebe, 40 Fachleute sowie 670 Kundinnen und Kunden befragt. Darüber hinaus analysierte das Projekt zehn Leuchtturmprojekte in drei Ländern.

Empfehlungen für die Praxis

Aus dem Projekt lassen sich folgende Empfehlungen ableiten

  • Nimm 2! Kombination zwischen „traditioneller“ Direktvermarktung mit direktem Kundenkontakt in Verbindung mit neuen Formen der digitalen Vermarktung und Kommunikation.
  • Kooperiere und such dir Partnerschaften! Zusammenarbeit mit regionalen Partnern, gerne auch außerhalb der Landwirtschaft.
  • Sei einzigartig! Das ist wichtiger als Sortimentsbreite. Wenige, aber dafür betriebs-typische Produkte sind oft erfolgsversprechender.
  • Sei glaubwürdig! Wer authentisch und glaubwürdig kommuniziert, für was er steht und was ihn antreibt, hat höhere Chancen, Kundschaft langfristig zu binden.
Handlungsempfehlungen für die Politik
  • Statistische Erfassung der Struktur und Dynamik der Direktvermarktung verbessern.
  • Ländliche Infrastruktur fördern.
  • Politische Ziele festlegen und konsequent umsetzen, beispielsweise durch klare Vorgaben und Anforderungen in der Vergabepolitik.
  • Behördliche Auflagen lockern, z.B. Bagatellgrenzen erhöhen, Ausnahmen bei Nachweispflicht
Chancen und Herausforderungen

Zu den Stärken der Direktvermarktung zählt z. B. die vorhandene Nachfrage und die oft hohe Zufriedenheit der Kunden. Dadurch erhält die Direktvermarktung eine hohe betriebswirtschaftliche Bedeutung. Die befragten Kundinnen und Kunden sind außerdem wenig preissensibel, was die Preisgestaltung erleichtert. Herausforderungen ergeben sich hinsichtlich der Erfüllung von Verbraucherwünschen, behördlichen Auflagen und regionalen Infrastrukturen. Als wichtigste Herausforderung gilt es, den Spagat zwischen Online-Vermarktung und direktem Kundenkontakt sowie logistischen Herausforderungen zu meistern.


Die Direktvermarktung kann eine hohe betriebswirtschaftliche Bedeutung haben und wird durch die vorhandene Nachfrage immer wichtiger, insbesondere für Öko-Betriebe.“
(Michael Böhm)


Informationen zum Projekt


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