Allgäuer Bio-Milchviehtag
87645 Schwangau
Das Forschungsprojekt an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde untersuchte das neuartige unverpackt-Konzept. Ziel war es, Chancen und Herausforderungen für sogenannte unverpackt-Läden zu identifizieren und Lösungen für die Praxis zu entwickeln. Außerdem sollten durch das Projekt die Akteure besser vernetzt werden. Darüber hinaus wurden Stellschrauben des Konzepts erfasst, um es weiterzuentwickeln, zu verbreiten und die Kooperation bestehender und geplanten Läden zu unterstützen.
Aus dem mehrjährigen Projekt lassen sich folgende Empfehlungen für die Praxis ableiten
Das effektive Weglassen von Verpackung ist anspruchsvoll. Das unverpackt-Konzept hat allerdings großes Potential zur Transformation der Prozesse im Lebensmitteleinzelhandel. (Dr. Melanie Kröger)
Im Lebensmitteleinzelhandel und der zugrundeliegenden Wertschöpfungskette fallen zunehmend Verpackungen an. Von diesen wird nur ein Teil recycelt. Bis vor Kurzem hatte die Vermeidung von Verpackungsabfällen oder die Wiedernutzung von Transportbehältern im LEH keine Priorität. Seit einiger Zeit erhalten diese Aspekte jedoch mehr Aufmerksamkeit. "Zero Waste" und "Verpackungsverzicht" beschreiben einen Konsumtrend, mit dem weniger Verpackungsmüll verursacht werden soll. Seit 2014 eröffnen in Deutschland immer mehr Läden, die diesen Trend aufgreifen. Derzeit gibt es über 300 unverpackt-Läden in Deutschland. Sie erproben neue Wege der effektiven Verpackungs- und Abfallvermeidung und motivieren Hersteller, Lieferanten und Kunden zu neuen Lösungsansätzen.
Im Rahmen des Projekts wurden sechs Perspektiven entwickelt, um das unverpackt-Konzept zu fassen, zu beschreiben und zu analysieren. Jede Perspektive geht mit eigenen Herausforderungen einher und wurde gesondert betrachtet.
Verpackungen übernehmen verschiedene Funktionen (z. B. Schutz- und Transportfunktionen), die anderweitig erfüllt werden müssen. Das hat einige Herausforderungen zur Folge und betrifft oft die Umstellung von Handlungsmustern und Routinen auf allen Stufen der unverpackten Wertschöpfungskette. So gibt es bislang kaum standardisierten Prozesse, was die Beschaffung ressourcenintensiv macht. Die Aufgaben (Reinigung, Lager, Kommunikation) für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind anders als üblich. Auch rechtliche Bestimmungen und Kennzahlen (z. B. Wirtschaftlichkeit) müssen noch auf dieses Konzept angepasst werden. Ein Einkauf im unverpackt-Laden fällt nicht allen Kunden und Kundinnen sofort leicht. Läden können Neukunden und Neukundinnen bei neuen Routinen jedoch unterstützen.
Im Rahmen des unverpackt-Projektes wurde zusammen mit der Praxis eine Reihe von Materialien und Tools entwickelt, die beim Aufbau und der Leitung von Läden helfen können. Diese finden Sie auf der Webseite des Netzwerks unverpackt
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Schicklerstraße 5
16225 Eberswalde
Dr. Melanie Kröger
E-Mail: melanie.kroeger@hnee.de
Telefon: +49 (0)3334 657-360
05/2016 - 01/2020
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