Verbraucherakzeptanz für Suboptimal Food
Die Ergebnisse der Verbraucherbefragungen lassen ein grundsätzliches Marktpotential für Suboptimal Food im Öko-Handel erkennen. Öko-Konsumentinnen und -Konsumenten haben ein hohes Problembewusstsein für Lebensmittelverschwendung und äußern selten ausgeprägte Qualitätsbedenken gegenüber Suboptimal Food. Statt von optischen Auffälligkeiten auf die innere Qualität zu schließen verstehen sie diese als Zeichen von Natürlichkeit und biologischer Produktion. Insbesondere Produktverformungen sind in ihren Augen unkritisch.
Laut Befragung erhöhen Preisreduktionen die Akzeptanz. Im Schnitt wünschen sich die Befragten für suboptimales Obst und Gemüse einen Preisnachlass zwischen 20 und 30 Prozent . Öko-Konsumentinnen und -Konsumenten mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein, die häufig Bio-Produkte und suboptimale Lebensmittel kaufen, sind bereit, einen höheren Preis für Produkte mit kleinen Makeln zu bezahlen. Für suboptimale Produkte aus regionaler Erzeugung konnte eine höhere Verbraucherakzeptanz festgestellt werden.
Verkaufstests von Suboptimal Food im Öko-Handel
Die Verkaufstests im Öko-Handel zeigen, dass Produkte mit kleinen optischen Makeln sehr gut und ohne Preisnachlass von den Kundinnen und Kunden angenommen werden. Bei deutlichen optischen Mängeln bleiben die Produkte trotz Preisreduktion unverkäuflich.
Die zwei getesteten Kommunikationsstrategien (sachlich-informativ und emotional-humorvoll) konnten den Absatz suboptimaler Produkte leicht steigern. Allerdings war hier kein Unterschied zwischen den zwei Strategien erkennbar.
Direkte Messungen zeigen, dass die Kundinnen und Kunden länger am Verkaufsregal verweilen, wenn suboptimale Produkte angeboten werden. Einen messbaren Einfluss hatte zudem der Kistenfüllstand: War die Kiste mit suboptimalen Äpfeln und Möhren voller als die danebenstehende Kiste mit optisch einwandfreier Ware, griffen die Kundinnen und Kunden tendenziell häufiger zur suboptimalen Ware. Die Einführung und Etablierung von Suboptimal Food im Handel ist eine logistische Herausforderung für alle Akteure der Wertschöpfungskette.
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