Wertschöpfungsketten in der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft aufbauen

Wertschöpfungsketten in der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft aufbauen

Im Projekt "GrOW" wurden die Strukturen zur gemeinsamen regionalen Wertschöpfung untersucht. Im Mittelpunkt standen die Fragen: Wie bauen Akteurinnen und Akteure der ökologischen Land‐ und Lebensmittelwirtschaft solche Strukturen auf? Welche methodischen Ansätze und Rahmenbedingungen können sie dabei unterstützen?

Empfehlungen für die Praxis

Organisationen der Land- und Lebensmittelwirtschaft

Organisationen der Land- und Lebensmittelwirtschaft wie zum Beispiel Anbauverbände haben ein besonderes Potenzial, den Aufbau von Wertschöpfungsverbünden zu koordinieren.

Um diese Koordinationsaufgabe auszuüben, bedarf es bestimmter Kompetenzen, darunter eine fachliche Verortung in der Land‐ und Lebensmittelwirtschaft sowie ein Grundverständnis von Gruppendynamiken und Methoden der Prozessbegleitung. Auch gute Vernetzung innerhalb der Zielregion kann entscheidend sein.

Koordinatorinnen und Koordinatoren sollten den am Aufbauprozess beteiligten Akteuren den potenziellen Nutzen gemeinschaftlicher Wertschöpfung verdeutlichen. Dabei ist besonders zu betonen: Bereits die Aushandlung solcher Kooperationsformen kann selbst dann Vorteile bringen, wenn die eigentlich beabsichtigte gemeinschaftliche Lösung nicht voll erreicht wird. Wer an diesem Aushandlungsprozess teilnimmt, lernt, die eigenen Interessen sowie deren Übereinstimmung mit den Interessen anderer Marktakteure zu identifizieren. Auf diesem Weg können auch andere als die ursprünglich vorgesehenen Kooperationsmöglichkeiten erschlossen werden.

Erzeugerinnen und Erzeuger

Erzeugerinnen und Erzeuger sollten sich nicht nur als Einzelunternehmende, sondern als Akteure in einem Netzwerk mit anderen Marktakteuren verstehen. Sie sollten ein Interesse entwickeln, diese Beziehungen zu optimieren, und ihre Netzwerke auf ungenutzte Kooperationspotentiale prüfen.

Erzeugerinnen und Erzeuger können gezielt von der Infrastruktur und dem Wissen bestehender Organisationen der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft profitieren, wenn sie ihre Wertschöpfungsanliegen an diese herantragen und um Unterstützung bei der Entwicklung von Wertschöpfungsverbünden bitten.


Im wachsenden Biomarkt spielt der Aufbau von Kooperationen zwischen Unternehmen eine zentrale Rolle. (Charis Linda Braun, Katja Searles, Anna Maria Häring, "Im Auftrag der Wertschöpfung!", in: Ökologie & Landbau 03/2020, 45-47)


Informationen zum Projekt


Letzte Aktualisierung 30.09.2022

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