LindenGut: Bio Erleben-Seminar
36160 Dipperz
Wer auf dem Land wohnt, ist mit Landwirtschaft vertraut. Oder? So einfach ist es nicht, wie Ralf und Micha Riehle vom Binsenberghof immer wieder feststellen. Um Berührungsängste abzubauen, öffnen sie ihren Betrieb für Interessierte.
Knapp 1.000 Einwohner zählt Hausen im Killertal. Da überrascht es nicht, dass der Binsenberghof bekannt ist. „Wir sind gut in das Dorf- und Vereinsleben integriert“, sagt Micha Riehle, der den Hof zusammen mit seinen Eltern Ralf und Annette bewirtschaftet. „Dennoch gibt es in unserem Umfeld ein großes Unwissen über unseren Beruf.“ Einblicke in den Ökolandbau zu bieten, ist deshalb eines der Ziele des Bioland-Betriebs.
„Ein Großteil der Gesellschaft weiß kaum noch, was Landwirtschaft bedeutet“, so Micha Riehle. „Deshalb betreiben wir Öffentlichkeitsarbeit, öffnen die Hoftore für Kindergärten, Schulen und auch sonst für alle, die sich für den Betrieb interessieren.“ Zu sehen gibt es neben den Milchkühen und ihrer weiblichen Nachzucht im Stall auch einen Melkroboter. Daneben artenreiches Grünland, das im Rahmen des FFH-Schutzes bewirtschaftet wird. Froh sind die Landwirte über die großflächigen Viehweiden rund um den Binsenberg, auf denen die Rinder während des Sommers weiden. Auf den zum Hof gehörenden Ackerflächen wachsen Dinkel, Gerste, Hafer, Emmer, Triticale, Ackerbohnen und viele weitere Kulturen.
Die betriebseigene Luzernekleegras-Mischung erweitert die Fruchtfolge. Das wirkt der Bodenerosion entgegen und schafft gleichzeitig optimale Bedingungen für eine große Artenvielfalt. Zusätzlich dient diese Mischung als Futterergänzung
„Der Binsenberghof vereint die moderne Technik im Stall und auf dem Feld mit der nachhaltigen Bewirtschaftung der Flächen.“
Ausloten, was Ökolandbau bedeutet und erreichen kann – das macht die Familie Riehle seit 2001. „Wir wollen eine Landwirtschaft betreiben, die zur Schwäbischen Alb mit ihren kargen Böden passt“, so Ralf Riehle. „Für uns bedeutet das eine extensive Bewirtschaftung des Bodens und artgerechte Tierhaltung ohne Höchstleistungsanspruch an die Kühe.“ Auf dieser Basis, die die Rahmenbedingungen für die zielorientierte Gestaltung des Hofs vorgibt, wollen sie auch konventionell arbeitende Landwirtinnen und Landwirte für eine ökologische Wirtschaftsweise begeistern.
Bei aller Überzeugung der Riehles vom Ökolandbau wollen sie sich immer weiterentwickeln: „Konstruktive Kritik entwickelt unser Denken und unseren Betrieb weiter und bewahrt uns hoffentlich vor Betriebsblindheit.“
Betriebsart: Landwirtschaft
Betriebsfläche: 220 Hektar
Tierhaltung: 75 Milchkühe
Anbauverband: Bioland
ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-006
Die Inhalte des Betriebsporträts finden Sie hier auch in einem Faltblatt als PDF-Datei.
Letzte Aktualisierung 18.02.2022