1. Diversität bei ökologischen Milchrinderbetrieben
Die Projektbetriebe unterschieden sich stark in ihren agrarökologischen Bedingungen, in der Betriebsstruktur und -größe sowie ihrem Herden- und Beweidungsmanagement. Die Betriebe hielten 28 bis 106 Milchkühe. Die wichtigsten Rassen waren Fleckvieh und Braunvieh. Die häufigsten Weideverfahren waren eine Umtriebs- und Kurzrasenweide mit Besatzraten von 0,7 – 15,3 Tieren pro Hektar und einem Weidezugang von meist acht bis zwölf Stunden pro Tag.
2. Guter Futterertrag und -wert auf extensiven Dauerweiden
In 2019 und 2020 lag der jährliche Ertrag an Futterbiomasse auf den Weiden zwischen 46 und 103 Dezitonnen Trockenmasse pro Hektar mit guten bis sehr guten Gehalten an Rohprotein und umsetzbarer Energie. Der tägliche Zuwachs an Weidefutter variierte allerdings stark zwischen den Betrieben, den Jahren und im Verlauf der Weideperiode. Die mittlere Futteraufnahme der laktierenden Milchkühe auf der Weide schwankte pro Betrieb zwischen 7 - 15 Kilogramm Trockenmasse pro Tier und Tag. Die höchsten Werte erreichte ein Betrieb mit Vollweide und geringer Zufütterung im Stall.
3. Milchertrag aus dem Weidefutter
Bei täglichen Milchleistungen von 19,3 – 29,5 Kilogramm pro Tier während der Weideperiode konnten 6,9 - 16,4 Kilogramm an energiekorrigierter Milch aus dem Weidefutter produziert werden. Die Futteraufnahme auf der Weide und der Milchertrag aus dem Weideaufwuchs waren bei intensiver Zufütterung niedriger als auf Betrieben mit geringer oder keiner Zufütterung. Eine Zufütterung nach statt vor der Beweidung ermöglichte aber eine hohe Aufnahme des Weidefutters bei gleicher tierischer Leistung.
4. Abstimmung mehrerer Faktoren führen zum Weideerfolg
Die Futteraufnahme auf der Weide und die Leistung der Tiere unterschieden sich nicht zwischen verschiedenen Weideverfahren und Betrieben mit unterschiedlichen Besatzraten oder zwischen Kühen der Rassen Braunvieh und Fleckvieh. Stattdessen bestimmt die Kombination dieser und anderer Faktoren den Ertrag und Futterwert des Weideaufwuchses, die Futteraufnahme und Leistung der Kühe sowie deren Milchertrag aus der Weide. Die kontinuierliche Abstimmung mehrerer Managementfaktoren ist somit nötig.
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