Futterwert
Saatwickenkörner weisen einen hohen Rohproteingehalt auf, der sortenabhängig zwischen 32 und 34 Prozent variierte. Die in den Fütterungsversuchen geprüfte Sorte Slovena lag mit 33 Prozent im Mittelfeld. Die Stärkegehalte lagen zwischen 47 und 49 Prozent. Die Summe an Methionin und Cystein variierte in Abhängigkeit von der Sorte von 5,2 (Slovena) bis zu 5,8 Gramm pro Kilogramm (Berninova). Für den ANF Vicin wurden geringe Sortenunter-schiede analysiert, die von 6,7 Gramm pro Kilogramm bis zu 8,2 Gramm pro Kilogramm reichten. Die Convicingehalte waren dagegen sortenabhängig mit 0,23 bis 0,3 Gramm pro Kilogrammg in hellsamigen Sorten und 1,1 Gramm pro Kilogramm in dunkelsamigen Sorten wie Slovena. Die Gehalte an Cyanoalanintoxine lagen zwischen 9,6 bis 12,9 Gramm pro Kilogramm und zeigten keine Abhängigkeit von der Samenfarbe. Die Tanningehalte wiesen eine starke Sortenabhängigkeit auf. So waren sie in hellsamigen Sorten mit 1 Gramm pro Kilogramm deutlich geringer als in der dunkelsamigen Slovena mit 8,3 Gramm pro Kilogramm.
Die praecaecale Verdaulichkeit des Rohproteins der Körner der Sorte Slovena beim Masthuhn lag mit 86 Prozent auf einem hohen Niveau. Die Gesamtverdaulichkeit beim Schwein betrug 77 Prozent.
Fütterungsversuche
Unbehandelte Körner der Saatwickensorte Slovena wurden in folgenden Fütterungsversuchen auf dem Versuchsbetrieb des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau eingesetzt:
- Masthühner 1 (Hubbard JA 757) Lebenswoche 5 bis 10
- Legehennen (LB+) Lebenswoche 22 bis 36
- Vormastschweine ((DL x DE) x Pi) Gewicht 28 bis 50 kg
Die Wicken wurden zusätzlich zu einer ergänzenden Futtermischung vorgelegt, um Verweigerung zu ermöglichen. Die erzielten Rationsanteile waren niedrig bis moderat. Der einzige statistisch nachweisbare Unterschied war, dass bei Wickenfütterung höhere Mastendgewichte im Versuch Masthühner 1 erzielt wurden. In Fütterungsversuch Masthühner 2 wurden daher rohe Saatwickenkörner zu 7,5, 10,0 und 12,5 Prozent in die pelletierte Futtermischung eingemischt und konnten nicht aussortiert werden. Trotzdem hatte die Wickenfütterung keine negativen Effekte auf die Mastleistung. In keinem der Fütterungsversuche kam es zu Auffälligkeiten hinsichtlich Tierwohl und -gesundheit.
Tabelle 1: Einsatzmenge von rohen Saatwickenkörnern und tierische LeistungenFütterungsversuche | Tierische Leistungen |
| mit Wicken | ohne Wicken |
Masthühner 1 |
Anteil Wicke am täglichen Futterverbrauch | 5,7% | |
Mastendgewicht | 2,9kg | 2,7kg |
Futteraufwand je kg Zuwachs | 2,6kg | 2,4kg |
Legehennen |
Anteil Wicke am täglichen Futterverbrauch | 4,6% | |
Legeleistung | 88% | 86% |
Futteraufwand je kg Eimasse | 2,3kg | 2,2kg |
Vormastschweine |
Anteil Wicke am täglichen Futterverbrauch | 8,0% | |
Tageszunahmen | 820g | 853g |
Futteraufwand je kg Zuwachs | 2,4kg | 2,2kg |
Masthühner 2 |
Anteil Wicke am täglichen Futterverbrauch | 12,5% | |
Mastendgewicht | 2,9kg | 2,8kg |
Futteraufwand je kg Zuwachs | 2,1kg | 2,3kg |
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