Ablauf der Gruppentreffen
Innerhalb eines Jahres findet auf jedem Betrieb einer "Stable School"-Gruppe ein Treffen statt. Der Gastgeber bestimmt dabei die Tagesordnung und legt fest, welche Themen behandelt werden. Eine Beraterin oder ein Berater übernimmt die Organisation der Treffen und führt Protokoll und fungiert als Moderator:sie oder er achtet auf die Einhaltung bestimmter Diskussionsregeln, gibt selbst aber keinen Input. Die konsequente Moderation dieser Gruppentreffen ist sehr wichtig. Sie sorgt dafür, dass jeder Teilnehmende mit seinem Vorschlag gehört wird und das Gespräch lösungsorientiert verläuft. Jedes Treffen beginnt zunächst mit einer Betriebsbesichtigung. Mit diesem Wissen arbeiten die Teilnehmende anschließend die Stärken und Schwächen des Betriebs heraus. Sie suchen dann nach Ursachen für Probleme und entwickeln alltagstaugliche Lösungsansätze. Alle konkreten Vorschläge, die der Gastgeber zur Verbesserung der betrieblichen Situation aufgreifen und umsetzen möchte, werden im Protokoll festgehalten.
Ergebnisse der "Stable Schools" in der Praxis
Das Thünen-Institut überprüfte den Erfolg dieses Konzeptes in einer Praxisstudie. Daran nahmen 20 Bio-Milchviehbetriebe in vier Bundesländern teil. Die Teilnehmenden erhielten zudem vor den Treffen Informationen über den Gesundheitsstatus ihrer Herde. Sie enthielten Auswertungen der Ergebnisse der monatlichen Milchleistungsprüfung und der Stallbücher sowie Informationen zu tierbezogenen Indikatoren, die in den Herden erhoben wurden (z. B. zu Körperkondition, Sauberkeit, Lahmheiten und Verletzungen der Kühe).
Die Ergebnisse der „Stable School“-Treffen waren sehr positiv. Viele Empfehlungen wurden in den Treffen erarbeitet und umgesetzt. Bei allen Betrieben verbesserte sich die Sauberkeit der Kühe signifikant. In Betrieben, die speziell die Eutergesundheit ihrer Kühe verbessern wollten und Empfehlungen ihrer Kollegen für diesen Bereich umsetzten, ging der Milchzellgehalt signifikant zurück. Die 20 Teilnehmenden der Pilotstudie beurteilten das Konzept „Stable Schools" mit der Note „sehr gut" bzw. „gut". Sie hoben besonders den Erfahrungsaustausch in der Gruppe und die wertvollen Impulse durch die Betriebsbesuche hervor (siehe Grafik).
Zum Abschlussbericht des Projekts