Auftreten und Häufigkeit des Schwanzbeißens
Das höchste Auftreten von Schwanzverletzungen wurde bei den unkupierten Schweinen gegen Ende der Aufzucht beobachtet. Dabei traten 31 % Nekrosen, 41 % Längenverluste (62 % gegen Mastende), 9,5 % Durchbrechung der Haut und 3 % Blutungen auf. Auch bei den kupierten Tieren war das Auftreten von Schwanzverletzungen am Ende der Aufzucht am stärksten. Nekrosen und Längenverluste lagen dabei aber unter 1 %.
Auf Basis von Videobeobachtungen bei Schweinen der Rassen Deutsches Edelschwein und Deutsche Landrasse wurden 5 % bis 6 % der Tiere als Opfer identifiziert. Bei Piétrain und Duroc lag der Anteil unter 1 %. Der Anteil der beobachteten Täter war beim Deutschen Edelschwein und bei der Deutschen Landrasse etwa 1 % und bei Piétrain und Duroc unter 1 %. Der tatsächliche Opfer- und Täteranteil dürfte jedoch deutlich höher sein.
Genetische Parameter und Genotyp-Umwelt-Interaktionen
Die Erblichkeitsschätzwerte für Schwanzverletzungsmerkmale und Schwanzbeißen variierten je nach Merkmal und Entwicklungsstadium von 0 bis 0,22. Die Möglichkeit einer indirekten Selektion auf Basis der Handhabung unter Stress wurde untersucht. Die geschätzten Erblichkeiten für Handhabungsverhalten lagen zwischen 0,19 und 0,28. Die genetischen Korrelationen mit Leistungsmerkmalen waren niedrig. Die Schätzwerte der genetischen Zusammenhänge zwischen dem Handhabungsverhalten und dem Schwanzbeißverhalten waren wenig konsistent. Die Untersuchung zeigte, dass Genotyp-Umwelt-Interaktionen nicht auszuschließen sind.
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