Ergebnisse des Mastversuchs
Auf dem Öko-Versuchsbetrieb des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau wurden zwei verschiedene Impftermine mit Improvac untersucht. Zum einen wurden die vom Hersteller empfohlenen Impftermine (erste Impfung zu Mastbeginn, zweite Impfung frühestens vier Wochen später) getestet. Zum anderen wurden in dem Mastversuch mit 109 Ebern auch frühere Impftermine geprüft. Die erste Impfung wurde dabei in den routinemäßigen Impfprozess des Ferkelerzeugers integriert. Die zweite Impfung erfolgte am Tag des Absetzens (7. Lebenswoche). Die Tiere vertrugen die Impfungen gut und die Mast der früh geimpften Tiere verlief problemlos. Das Tierverhalten und die Verletzungshäufigkeit unterschieden sich zwischen den beiden Impfvarianten nicht. Das zeigt, dass auch früh geimpfte Eber unter Öko- Bedingungen ohne negative Einflüsse auf das Tierwohl gehalten werden können.
Bis auf wenige Ausnahmen beeinflusste die Impfung auch die Mast- und Schlachtleistung nicht. Allerdings wiesen sieben Prozent der Schlachtkörper früh geimpfter Tiere einen zu hohen Androstenonwert auf.
Das Fleisch wurde daher als geruchsanfällig eingestuft. In der Kontrollgruppe gab es dagegen keine auffälligen Schlachtkörper.
Ergebnisse der Verbraucherakzeptanz
Die von der Universität Göttingen durchgeführten Diskussionen verdeutlichten die höhere Sensibilität der Bio- Kundschaft für die Kastrationsthematik. Die Kenntnisse darüber waren dagegen gering. Insgesamt 1.842 Konsumentinnen und Konsumenten von konventionellen und Öko-Lebensmitteln beurteilten drei Kommunikationsstrategien. Diese waren "sachlich", "emotional" oder "qualitätsorientiert" formuliert. Die Bio-Kundschaft beurteilte die Strategien nicht anders als konventionelle Kundschaft. Keine der drei Strategien zur Impfung gegen Ebergeruch erzielte einen klaren Vorteil. Die sensorische Verbraucherstudie zeigte, dass bei einer realen Verkostung ein Anteil von 30 Prozent stark geruchsauffälligem Eberfleisch in Bratwürsten nicht negativ auffiel. Die Informationen hatten keinen Einfluss auf die Beliebtheit bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.
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