Frühzeitige Impfung gegen Ebergeruch in der Öko-Schweinemast

Frühzeitige Impfung gegen Ebergeruch in der Öko-Schweinemast

Ziel des mehrjährigen Projekts war es, eine frühe Impfung gegen Ebergeruch zu untersuchen. Dabei wurden die Praxistauglichkeit, die Zuverlässigkeit und die Auswirkungen auf die Fleisch- und Fettbeschaffenheit überprüft. Außerdem wurde die gesellschaftliche Akzeptanz des Verfahrens bei ökologisch fokussierten Käufern beobachtet. Zusätzlich wurden sensorische Studien zur Verarbeitung von Eberfleisch mit starken Geruchsabweichungen durchgeführt.

Empfehlungen für die Praxis

Empfehlungen zur Impfung mit Improvac

Aus dem mehrjährigen Projekt lassen sich folgende Praxis-Empfehlungen für eine Impfung gegen Ebergeruch ableiten:

  • Die frühe Improvac-Impfung im Ferkelalter ist hinsichtlich Arbeitswirtschaftlichkeit, Tierwohl und Fleischbeschaffenheit ein vielversprechender Ansatz.
  • Um Ebergeruch durch Improvac zuverlässig zu vermeiden, sind aber weiterhin die vom Hersteller empfohlenen Termine einzuhalten.
  • Die erste Impfung sollte ein bis zwei Wochen nach der Einstallung in die Mast mit etwa 35 Kilogramm Lebendmasse erfolgen, die zweite Impfung frühestens vier Wochen später. Allerdings muss ein Abstand von vier bis sechs Wochen zur Schlachtung eingehalten werden.
  • Der Impfstoff muss kühl gelagert und transportiert werden (zwei bis acht Grad Celsius) und vor Licht geschützt sein.
  • Das Tier muss vor der Impfung separiert und fixiert werden, die Impfperson muss Handschuhe tragen.
  • Bewährt hat sich eine Nadellänge zwischen zwölf bis 15 Millimetern für eine subkutane Injektion von zwei Milliliter Impfstoff am Ohrgrund mit einer Sicherheitspistole.
  • Geimpfte Tiere sind farblich zu markieren und ein Impfprotokoll ist zu führen.

Empfehlungen zur Kommunikation

Für die Verbraucherkommunikation von Eberimpfung und Eberfleisch wird empfohlen:

  • Für Bio-Kundeninnen und Bio-Kunden ist grundsätzlich keine andere Kommunikationsstrategie nötig als für die konventionelle Kundschaft.
  • Konsumentinnen und Konsumenten sollten über möglichst wenig Details informiert werden. Die Bemühungen um Tierwohl, Produktqualität und Verbraucherschutz sollten dagegen verstärkt kommuniziert werden.
  • Produkte, mit einem Anteil von 30 Prozent geruchsabweichendem Eberfleisch werden von der Kundschaft problemlos akzeptiert.

"Eine frühe Impfung der Eber mit Improvac könnte nach weiterer Forschung ein vielversprechender Ansatz für mehr Tierwohl sein. Für eine optimale Fleisch- und Fettbeschaffenheit müssen die Impftermine der Hersteller derzeit noch eingehalten werden." (Ralf Bussemas)


Informationen zum Projekt


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