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Öko-Lupinen stellen eine gute Alternative zu Fisch- und Sojamehl in Futtermitteln für Aquakulturen dar. Ihr Einsatz ist nachhaltiger und kostengünstiger. Ziel des Projekts war es daher, die Verdaulichkeit von Lupinenmehl in Futtermitteln zu steigern. Im Versuch wurde der Einsatz von Lupinenmehl an Wolfsbarschen getestet, die in der Natur Fisch und Krebse fressen. Außerdem untersuchte das Projekt die Vermarktungschancen von Lupinen in der Fischfutterindustrie.
Der Praxisversuch zeigte, dass neue, günstige Futtermittel mit Lupinen für deutsche Aquakulturen entwickelt werden konnten. Diese bieten ein hohes Marktpotential.
Aus dem Projekt ergeben sich folgende Empfehlungen:
Futtermittel auf Basis von Lupinen eignen sich sehr gut für die Fütterung in Aquakulturen. Sie sind nachhaltiger und kostengünstiger. Sie können Fischmehl im Futter ersetzen.
Dr. Matt Slater
Lupinenbasierte Futtermittel eignen sich gut für die Fütterung von fleischfressenden Fischen.
Lupinenmehl kann ein geeigneter Eiweißlieferant in Fischfutter sein. Lupinen enthalten allerdings Substanzen, die die Futteraufnahme und Verdauung von Fischen negativ beeinflussen. In Deutschland angebaute Süßlupinen, Weiße Lupinen, Gelbe Lupinen und Blaue Lupinen enthalten nur wenige dieser Substanzen.
Darüber hinaus besitzen Lupinen weitere Inhaltsstoffe, die negative Auswirkungen auf die Verdauung von fleisch-fressenden Fischen haben. Im Projekt wurden Experimente mit Lupinenmehl als Fischfutter am Wolfsbarsch durchgeführt. Der Projektpartner, ttz Bremerhaven, entwickelte dabei ein Fermentationsverfahren. Dieses Verfahren reduzierte die Schadsubstanzen der Lupine und förderte die Verdaulichkeit und Akzeptanz bei den Fischen.
Das Projekt untersuchte Akzeptanz und Fischwachstum bei der Fütterung mit Lupinenmehl. Dabei wurden fermentiertes und herkömmliches Lupinenmehl getestet.
Die Versuchsergebnisse zeigten, dass das Futter mit einem Anteil von 50 %Prozent an Lupinenmehl vergleichbare Wachstumsraten wie Futter mit 65 Prozent Fischmehl-Anteil erreichte (Abbildung 1).
Obwohl die Fermentation eine starke Reduktion der Phytinsäure im Lupinenmehr herbeiführte, hatte dies keine Auswirkungen auf das Wachstum der Tiere. Sie wirkte sich lediglich bei kleinen Fischen (unter 15 g) positiv auf das Wachstum aus.
Enzymatische Analysen zeigten eine signifikante Beeinträchtigung der Verdauungsenzyme durch Lupinen. Die Schadsubstanzen konnten aber durch Toasting und Fermentation reduziert werden.
Öko-Lupinen sind grundsätzlich ein sinnvoller Inhaltsstoff für Futtermittel. Größere Abnehmer befürchten allerdings Schwankungen bei Angebot und Qualität der Lupinen.
Eine projektbegleitende Studie prüfte die Bewertung von Lupinen als Fischfuttermittel auch durch Interviews. Die Ergebnisse zeigten Themenschwerpunkte auf, die weiter untersucht werden müssen.
Die Studie ergab zunächst, dass derzeit zu geringe Mengen an Lupinen angebaut werden. Deshalb ist ein verbesserter Kontakt wischen Erzeuger und anbauenden Betrieben wichtig. Die Aufarbeitung von Lupinen als Fischfuttermittel muss außerdem noch günstiger werden. Grundsätzlich waren die Befragten der Ansicht, Lupinenerzeugnisse sollten als geprüfte und standardisierte Produkte weiterentwickelt werden. So können künftig gute Voraussetzungen für Verarbeitung, Vertrieb und Anwendung von Lupinen in Fischfutter geschaffen werden.
AWI, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Am Handelshafen 12
27570 Bremerhaven
Dr. Matt Slater
E-Mail: mslater@awi.de
Telefon: +49 (0)471 4831 2727
04/2015 – 03/2018
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