Tiergerechte Milchviehhaltung – Ergebnisse messen und honorieren

Tiergerechte Milchviehhaltung – Ergebnisse messen und honorieren

Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich eine "artgerechte" Nutztierhaltung. Aber wie lässt sich tiergerechte Haltung am besten messen und über agrarpolitische Instrumente fördern? Vor diesem Hintergrund war Ziel des Projektes, ein Konzept zu entwickeln, wie tiergerechte Milchviehhaltung im Rahmen agrarpolitischer Fördermaßnahmen sowie im Öko-Landbau ergebnisorientiert honoriert werden kann. Dazu wurden in einem mehrstufigen Prozess geeignete, tierbezogene Indikatoren für die Tierwohlerfassung im Praxisbetrieb sowie zugehörige Ziel- und Grenzwerte identifiziert.

Empfehlungen für die Praxis

Folgende zehn geeignete Indikatoren für die Bewertung des Tierwohls von Milchkühen wurden von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis ausgewählt:

  • Anteil Kühe mit Milchzellgehalt > 400.000 ml-1 [%]
  • Anteil verschmutzter Kühe [%]
  • Anteil Kühe mit Fett-Eiweiß-Quotient > 1,5 [%] 
  • Anteil unterkonditionierter Kühe [%]
  • Anteil lahmer Kühe [%]
  • Anteil Kühe mit Karpus-/Tarsusveränderungen [%]
  • Anteil Kühe mit Integumentschäden [%]
  • Liegeverhalten: Cow-Comfort-Index
  • Anteil verendeter Kälber [%]
  • Anteil verendeter Kühe [%]

Für die Festlegung der Förderkriterien sollten Betriebe:

  • eine Prämie für diejenigen Indikatoren erhalten, für die der Betrieb zu den 25 % Besten zählt.
  • keine Prämie erhalten, aber auch nicht aus der Maß-nahme ausgeschlossen werden, für die das Ergebnis dem der mittleren 50 % der Betriebe entspricht.
  • von der Maßnahme ausgeschlossen werden, wenn der Betrieb mit mehr als einem Indikator zu den 25 % Schlechtesten zählt.

Die Kombination von handlungsorientierten Vorgaben und ergebnisorientierten Indikatoren ermöglicht Fördermaßnahmen, mit denen gewährleistet wird, dass es den Tieren tatsächlich gut geht, sie also gesund sind und sich wohlfühlen.
Solveig March


Informationen zum Projekt


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