Optimierung der dezentralen Sojaaufbereitung

Optimierung der dezentralen Sojaaufbereitung

Sojabohnen, die an Geflügel und Schweine verfüttert werden, müssen hitzebehandelt werden. Dies ist nötig, um den Gehalt an antinutritiven Inhaltsstoffen zu reduzieren. Ziel des Projekts war es daher, den Einfluss verschiedener Aufbereitungsverfahren auf den Futterwert zu ermitteln. Darüber hinaus wurden die Wachstumsleistung und Auswirkungen auf die Verdaulichkeit einzelner Aminosäuren bei Broilern untersucht. Eine Kalibrierung für die Qualitätssicherung mittels Nahinfrarotspektroskopie sollte entwickelt werden.

Empfehlungen für die Praxis

Hohe Tierleistungen nur bei optimal aufbereitetem Soja

Aus den durchgeführten Versuchen lassen sich folgende Empfehlungen ableiten:
  • Sojabohnen müssen vor der Verfütterung an Schweine oder Geflügel hitzebehandelt und teilentölt werden. Dabei sollen antinutritive Inhaltsstoffe wie Trypsininhibitoren (TI) maximal reduziert aber gleichzeitig das Eiweiß möglichst wenig denaturiert werden.
  • Die Fütterungsversuche zeigten, dass eine zu hohe TI-Aktivität (TIA) in den Futtermischungen unter anderem zu Lasten der Futterverwertung geht (minus zehn Prozent pro einem Milligram TI-Aktivität mehr im Futter).
  • Die mit der Aufbereitung einhergehende Eiweißschädigung (Eiweißlöslichkeit in Kalilauge (KOH)) war weniger relevant im Vergleich zur Reduktion der TIA.
Neue Empfehlung für TIA:
  • Die TIA im aufbereiteten Sojaprodukt soll so niedrig wie möglich sein, anzustreben sind weniger als drei Milligram TIA pro Gramm Trockenmasse (TM).
  • Die TIA in der fertigen Futtermischung sollte bei weniger als zwei Milligram TIA pro Gramm Trockenmasse liegen.
Optimierung der dezentralen Sojaaufbereitung
  • Sojachargen sollten vor der Aufbereitung und vor der Verfütterung bereits beim Aufbereiter auf TIA und KOH untersucht werden.
  • Für hohe Wachstumsleistungen bei Schweinen und Geflügel sollten nur optimal aufbereitete Chargen verfüttert werden.
  • Dezentrale Aufbereitungsanlagen sollten die neuen Möglichkeiten zur Schnellanalyse mittels Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) nutzen.

"Eine zu hohe Menge TIA in den Futtermischungen geht zu Lasten der Futterverwertung und des erreichbaren Schlachtgewichts der Broiler. Besonders Edelteile wie die Brust sind davon betroffen." (Stefan Thurner)


Informationen zum Projekt


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