Aufbereitung
Die verschiedenen Arten der Sojaaufbereitung - thermisch, hydrothermisch, druckthermisch und darrthermisch jeweils mit Teilentölung mittels Schneckenpresse - führten zu einem schrittweisen Abbau von Trypsininhibitoren (TIA). Dadurch konnten, wie beabsichtigt, Proben mit über-, unter- und optimaler Behandlung für die Versuche erzeugt werden.
Fütterungsversuche
Im Verdaulichkeitsversuch zeigte sich, dass mit steigenden TIA-Gehalten die scheinbare Dünndarmverdaulichkeit, vor allem zu Lasten der essentiellen Aminosäuren Lysin, Methionin und Cystein, sank. Im Wachstumsversuch zeigten sich ebenfalls deutlich negative Auswirkungen auf Gewichtszunahme und Futterverwertung. Die Eiweißschädigung spielte hinsichtlich tierischer Leistungsparameter dagegen eine untergeordnete Rolle. Bei Edelteilen und einzelnen Organe ergaben sich bei steigendem TIA im Futter starke Gewichtsminderungen. Nur die Bauchspeicheldrüse war mit steigendem TIA zunehmend vergrößert.
NIRS-Kalibration
Alle erzeugten und untersuchten Sojavarianten wurden mit einem NIR-Spektrometer gescannt. In Kombination mit den Ergebnissen der chemischen Analysen (TIA und KOH) wurden Kalibrationsmodelle erstellt. Der TIA-Gehalt der Rohbohne konnte sehr gut geschätzt werden. Die niedrigen Werte in den vollfetten, aufbereiteten Sojabohnen und im aufbereiteten Sojakuchen wurden jedoch überschätzt. Die Schätzung der Eiweißlöslichkeit in Kalilauge (KOH) war insgesamt deutlich sicherer.
Sojaaufbereitung in der Praxis
Ab 2011 wurden in mehreren dezentralen Sojaaufbereitungs-anlagen unterschiedliche Feldproben entnommen. Aus diesen ging hervor, dass etliche Chargen von aufbereitetem Soja und Sojakuchen in den TIA-Gehalten weit über vier Milligram pro Gramm Trockenmasse lagen. Die Eiweißlöslichkeiten (KOH) waren dabei oft noch über dem angestrebten Bereich von 78 bis 85 Prozent zu finden. Die Ergebnisse aus dem Jahr 2019 bestätigten dies erneut. Die Aufbereitungsintensität in den dezentralen Sojaaufbereitungsanalgen muss somit intensiviert werden.
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