Biofach 2025: Neuheiten, Trends und Highlights der Bio-Branche

Biofach 2025: Neuheiten, Trends und Highlights der Bio-Branche

Auf der Weltleitmesse für Bio-Produkte präsentiert die Bio-Branche ihre wichtigsten Trends und Themen. Trend Nummer 1 bleiben vegane Lebensmittel. Eine ganze Flut von Neuheiten gibt es aber auch bei den Snacks und Convenience-Produkten in Bio-Qualität. Entdecken Sie die Highlights der Biofach 2025.

Was ist die Biofach 2025?

Einmal jährlich trifft sich die Bio-Branche in Nürnberg auf der Biofach. Die Biofach ist die weltweit größte Messe für Bio-Produkte. Hier stellen Bio-Unternehmen ihre Produkte und Neuheiten aus. Vertreterinnen und Vertreter der Öko-Anbauverbände, der Wissenschaft und Behörden diskutieren über politische Herausforderungen im Ökolandbau und die Zukunft der Ernährungswirtschaft. 2025 besuchten 35.000 Fachleute aus 140 Ländern die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel. Die meisten von ihnen stammen aus dem Bio-Handel. Verbraucherinnen und Verbraucher können leider nicht teilnehmen. Deshalb berichtet Oekolandbau.de jedes Jahr über die Trends und Highlights der Biofach.

Megatrend: Vegane Neuheiten auf der Biofach 2025

Vegane Produkte sind nach wie vor en vogue und erleben durch die wachsende Zahl an Flexitarierinnen und Flexitariern eine neue Dynamik. Da viele große Lebensmittelunternehmen pflanzenbasierte Artikel auf den Markt bringen, muss sich die Bio-Branche hier mit innovativen Produkten behaupten. Neu dabei sind zum Beispiel Hirsebällchen mit rauchig-würzigem BBQ-Aroma (Biopont), vegane Croissants von der Bio-Hofbäckerei Mauracher oder eine vegane Mayonnaise mit rauchigem Schinkenaroma (Hellmann's).

Auf der anderen Seite gilt es, beliebte Klassiker zu veganisieren. So gibt es jetzt ein bio-veganes Gulasch, eine ThunVish-Pizza auf Jackfruit-Basis (Followfood) und auch eine pflanzenbasierte Salamipizza. "Die Herausforderungen waren, einen Käse-Ersatz zu kreieren, der schön schmilzt und trotzdem nach Käse schmeckt und einen Salami-Ersatz, der beim Backen nicht austrocknet. Das ist uns mit einem Käse-Ersatz auf Reisbasis und einer Salami aus Erbsen gelungen", erklärt Nina Neumahr. Die Qualitätsmanagerin von Ökofrost hat schon neue Pläne: "Wir möchten eine vegane Curry-Wurst entwickeln."

Trend zu Culinary Ease – immer mehr Bio-Convenience Produkte

Eine repräsentative Befragung von Verbraucherinnen und Verbrauchern durch das Marktforschungsinstitut Innofact zeigt: Jede und jeder dritte Deutsche greift mindestens einmal pro Woche zu Convenience-Produkten. Auch in der Bio-Branche boomen Fertiggerichte. Bei den Neuheiten auf der Biofach dominieren die pflanzenbasierten Alternativen.

Ein brandneuer von der orientalischen Küche inspirierter Sattmacher ist VeggieMix Köfte Couscous (Bauck), der sich einfach mit Wasser anrühren lässt. Schnell aufwärmen lassen sich vegane Currygerichte und Eintöpfe im Glas wie der vegane Bohneneintopf mit Cashew & Soja (Fairfood Freiburg). Noch bequemer geht immer: Neben Bio-Reis gibt es jetzt auch Bio-Couscous mit Berglinsen im Kochbeutel. Da brennt nichts mehr an.

Highlight Bio-Instant-Nudeln

Der Newcomer für junge Leute sind die Instant Noodles von Followfood. Der nachhaltige Lebensmittelhersteller bringt mit drei verschiedenen veganen Instant-Nudeln Bio in den Mainstream: im Carbonara-, Teriyakei-Style oder mit Chili. Alle drei Varianten enthalten im Vergleich zu den herkömmlichen Produkten weniger Zusätze und keine bedenklichen Transfette. "Unsere Bio-Instant-Nudeln sind gesünder, aber kein wirklich gesundes Produkt, das man zweimal täglich essen sollte", räumt Followfood-Manager Julius Palm ein. "Aber wir wollen die Leute nicht erziehen, sondern ihnen eine gute Alternative anbieten."

Damit sich die Bio-Instant-Nudeln im Markt durchsetzen, sind ihre Verpackungen genauso schrill bunt wie die der konventionellen Mitbewerber. Was sie dann doch unterschiedet: Dank eines Tracking-Codes sind auch Herkunft und Ökobilanz schnell nachverfolgbar.

Im Trend liegen gesunde Snacks – geht das?

Zugegeben, wir snacken alle, aber oft mit schlechtem Gewissen. Die Bio-Branche möchte uns gesündere Snacks bieten, die trotzdem Spaß machen. Wie wäre es beispielsweise mit einem Gemüseriegel aus Paprika, Tomate, Kürbis und Co. (malunt)?

"Der Fokus liegt auf spannenden Texturen sowie überraschenden Geschmackskombinationen", erklärt Uti Johnsohn von der Trendjury der Biofach. Da trifft eine vegane weiße Schokolade auf eine Dattel-Haferhülle mit cremiger Pistazienfüllung (foodloose). Dubai-Schokolade lässt grüßen.

Als besten neuen Bio-Snack haben die Besucherinnen und Besucher der Biofach "Mein Tassenkuchen" (Biovegan) ausgezeichnet. Mithilfe von Pflanzenmilch und Mikrowelle ist der kleine Kuchen im Nu fertig. Wer es salziger mag, greift zu Bio-Popcorn Salted Caramel, FavaFatRings aus Ackerbohnen oder Chips aus Kochbananen und Maniok. Praktisch für unterwegs sind die Snäckebrote – kleine Knäckebrote in vielen schmackhaften Varianten.

Trend Functional Finesse – funktionelle Bio-Lebensmittel

Funktionelle Lebensmittel machen nicht nur satt, sondern haben einen Zusatznutzen: weniger Zucker, Histamine oder Fructose, dafür mehr Vitamine oder Proteine. Zum Beispiel bietet die dänische Molkerei Yömilch jetzt einen Joghurt mit Kollagen – Protein für Haut und Gelenke – an . Im Trend auf der Biofach waren Lebens- oder Nahrungsergänzungsmittel mit fermentierten Bio-Essenzen oder Pilzextrakten. So gibt es Bio-Essenzen aus fermentierten Früchten (livQ) oder ein Bio-Kakao-Pulver mit Vitalpilzen (good mood food).

Das Startup French Mush setzt auf Pilze aus der traditionellen chinesischen Medizin. Sogenannte Vitalpilze wie Reishi, Cordiceps oder Löwenmähne sollen gegen Stress helfen und das Immunsystem stärken. "In Europa sind bisher nur sieben Pilze zugelassen", erklärt Gründer Antoine Alibert. Verschiedene Bio-Pilzfarmen in Europa züchten sie. French Much gewinnt daraus bioverfügbare Extrakte. Allerdings gibt es noch wenige Studien zur Wirksamkeit der Pilze. Daher sind die Heilsversprechungen auch bei Bio-Nahrungsergänzungsmitteln noch mit Vorsicht zu genießen.

Natürliches Highlight: Haskap-Beere

Bei allen Trends zu Convenience und Functional Food nicht zu vergessen: Es gibt auch immer mehr neue ganz natürliche Früchte aus heimischem Ökolandbau. Noch einzigartig ist die blaue Haskap-Beere. Die sieht aus wie eine längliche Heidelbeere, stammt ursprünglich aus Sibirien und steckt voller Antioxidantien. Der Naturland-Betrieb Decker in Bayern züchtet sie und macht daraus Essig, Sirup, Glühwein und vieles mehr.

Text: Jutta Schneider-Rapp, Ökonsult


Letzte Aktualisierung 21.02.2025

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