Mulchfolieneinsatz
Um die Arbeitszeit zur Unkrautkontrolle und insbesondere zur Handhacke zu reduzieren, wurden zwei Folienarten, biologisch abbaubare Folie (Mater-Bi®) und Polyethylen-Folie (PE-Folie) im Dammanbau mit dem offenen Anbau verglichen. Der Arbeitszeitaufwand für die Handhacke betrug über drei Jahre betrachtet zu beiden Folienarten jeweils 435 Akh/ha, während im offenen Anbau der Aufwand nur 337 Akh/ha und damit 98 Akh/ha weniger betrug. Monetär betrachtet hieß das bei einem Bruttostundenlohn von 10 €/Saison-AK für die Mulchfolienvarianten 4.350 €/ha und für den offenen Anbau 3.370 €/ha, was eine Differenz von 976 €/ha bedeutete.
Der höchste Arbeitsaufwand in den Mulchfolien entstand im ersten Kulturjahr durch das Handjäten der Pflanzlöcher, wobei mit zunehmender Pflanzengröße dieser Arbeitsaufwand abnahm. Weiterhin erforderte der Übergangsbereich zwischen Mulchfolie und Boden einen hohen Arbeitsaufwand für die Handhacke, da die Folienränder in 2009 in U-Form in den Boden gelegt worden waren und durch jegliche Technik die Folie aus dem Boden gezogen worden wäre. Die mechanische Unkrautkontrolle in den Mulchfolienvarianten konnte deshalb ausschließlich mit der Reihenfräse durchgeführt werden, während im offenen Anbau auch günstigere Techniken wie die Fingerhacke, die Fronthacke und der Hackstriegel zum Einsatz kamen und den Einsatz der Reihenfräse reduzieren konnte.
Über drei Jahre betrachtet kostete die mechanische Unkrautkontrolle in den Mulchfolien 2.387 €/ha und im offenen Anbau 2.012 €/ha und damit 375 €/ha weniger. Weiterhin verdeutlicht die Abbildung, dass der Kostenblock Handhacke (blau) im Vergleich zur mechanischen Unkrautbekämpfung (gelb, grün, orange) sehr viel höher war, weshalb dringend weiter nach Alternativen gesucht werden muss, um diesen Kostenanteil zu senken.
Die Mulchfolienvarianten bewirkten in 2010 und 2011 einen früheren Erntebeginn und die abbaubare Folie mit 21.956 kg/ha eine höhere Gesamterntemenge als der offene Anbau mit 20.727 kg/ha, während die PE-Folie mit 19.938 kg/ha den niedrigsten Ertrag erbrachte. Dem Ertragszuwachs zur biologisch abbaubaren Folie wurden die Spezialkosten gegenübergestellt, die für Materialkosten anfielen, so dass der offene Anbau für Betriebe ohne Spezialtechnik, durch die geringere Arbeits- und Kostenbelastung und trotz der geringeren Gesamterntemenge, die bessere Wahl darstellte.
Fingerhacke in einer Neuanpflanzung
Die Fingerhacke als zusätzliches Element am Hackrahmen mit Gänsefußscharen führte in einer Neuanpflanzung nach zwei Hackdurchgängen, 20 und 30 Tage nach der Pflanzung, zu einer Arbeitszeitersparnis von 41 min/100 m bzw. 82 h/ha (120 Reihen/ha), was bei einem Bruttostundenlohn von 10 € 820/ha € bedeutet. Die vergleichsweise geringe Investition in die Technik mit ca. 2.000 € lohnt sich deshalb bereits für Flächen ab 0,5 ha.
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