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Ziel des mehrjährigen Praxisversuchs war es, die Bodengesundheit durch verschiedene Verfahren zu stärken. Diese sollten das natürliche Gleichgewicht im Boden fördern. Die bodeneigenen Abwehrmechanismen sollten damit verbessert werden. Darüber hinaus sollten die Verfahren umweltverträglich und für den Ökolandbau geeignet sein. Das Praxisprojekt prüfte dies am Beispiel der spezifischen Nachbaukrankheit des Apfels.
Die Nachbaukrankheit des Apfels hat erhebliche Wachstums- und Ertragseinbußen zur Folge. Die Ursachen der Krankheit sind nach wie vor nicht vollständig geklärt.
Direkte Möglichkeiten zur Bekämpfung gibt es aktuell nicht.
Folgende Kulturmaßnahmen sind bei der Bekämpfung jedoch sinnvoll und können die negativen Auswirkungen teilweise kompensieren:
Der Einsatz von Champost trägt am effizientesten dazu bei, bodeneigene Abwehrmechanismen zu stärken. Dadurch sind Apfelbäume weniger anfällig für die Nachbaukrankheit.
Die Nachbaukrankheit, auch Bodenmüdigkeit genannt, ist ein häufiges Problem beim Anbau von Rosengewächsen (Rosaceae), zu denen auch der Apfel gehört. Sie äußert sich in reduziertem Wachstum, massiven Wurzelschäden und Einbußen im Ertrag, sowohl hinsichtlich der Qualität als auch der Menge der Früchte. Ein Komplex an Krankheitserregern im Boden ist der Auslöser der Nachbaukrankheit. Bodenleben, Bodenstruktur und Humusversorgung beeinflussen die Entstehung von Krankheitserregern im Boden. Der Versuch prüfte daher, welche Öko-Verfahren das Gleichgewicht zwischen Pathogenen und nützlichen Mikroorganismen wiederherstellen konnten. Diese nützlichen Mikroorganismen wurden dabei zum einen als Handelsprodukte direkt eingesetzt. Zum anderen wurden die Mikroorganismen indirekt, durch Kompost, zugeführt.
In einem Teilversuch wurden Äpfel in bodenmüder Erde untersucht. Sie erhielten Komposte und Mikroorganismen in Form von Handelsprodukten. Anschließend wurden sie drei Monate lang in einem Gewächshausverusch beobachtet. Die verabreichten Mengen an Kompost orientierten sich an der EU-Bioabfallverordnung. Diese betragen 30 t TM/ha für einen Zeitraum von drei Jahren. Die Handelsprodukte wurden nach den Herstellerangaben dosiert.
Nach Ablauf der drei Monate Versuchszeit wurden die Mineralstoffgehalte der Böden und Komposte untersucht. Außerdem wurde die mikrobielle Aktivität der Versuchsböden bestimmt. Durch die Ergebnisse stellten sich Apfeltresterkompost und Champost als besonders wirksam heraus.
Ein weiterer Teilversuch prüfte im Herbst 2013 und im Frühjahr 2014 die Feldtauglichkeit der besten Varianten. Dazu wurden elf verschiedene Kombinationen aus Kompost und Mikroorganismen-Produkten eingesetzt.
Die vegetative Leistung aller im Herbst gepflanzten Varianten war deutlich höher als die der Frühjahrspflanzung.
Alle Variationen mit Champost erzielten die besten Wachstumseffekte. Es werden Aufwandmengen von 1,5 bis 3 Liter Champost pro Pflanzloch beziehungsweise 30 t TM/ha pro drei Jahre empfohlen.
DLR Rheinpfalz
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Kompetenzzentrum Gartenbau
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01/2012 – 12/2014