Integration von Begleitpflanzungen: Nützlingsförderung
Nützlinge sind wichtig für die Regulierung von Schädlingspopulationen in Beerenobstkulturen. Zur Förderung von Nützlingen können kommerziell erhältliche Blühstreifenmischungen (zum Beispiel Nützlingsparadies B623, Bingenheimer Saatgut) in unmittelbarer Nähe der Kulturpflanzen ausgesät werden. Dabei ist zu beachten, dass
- die Abstände der Blühstreifen zum Beerenobstbestand so gering wie möglich sind;
- die Streifen mindestens eine Breite von 4 bis 5 Metern haben, eine Länge von 8 Metern und möglichst regelmäßig auf der Fläche wiederholt werden;
- die Streifen nach der Aussaat in trockenen Jahren möglichst gewässert werden, um ein gleichmäßiges Auflaufen zu gewährleisten;
- mehrjährige Blühstreifen so gepflegt werden, dass eine kontinuierliche Blüte unterstützt wird.
Integration von Begleitpflanzen: Fangpflanzen
Pflanzen wie Sonnenblumen, Buchweizen oder Buschbohnen können in die Blühstreifen integriert werden und invasiven Wanzen als alternative Wirtspflanze dienen. Die Schädlinge können so von der Beerenobstkultur abgelenkt werden.
Verbesserung der mikrobiellen Diversität des Bodens
Mulchauflagen mit Stroh fördern besonders bei Trockenheit das Wachstum saprotropher Pilze (wie Mortierella), die organische Substanz abbauen und zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Eine Untersaat mit Mikroklee wirkte stabilisierend und förderte das Vorkommen wachstumsfördernder Bakterien wie Pseudomonas. Blüh- und Fangpflanzenstreifen trugen zur mikrobiellen Diversität bei und reduzierten gleichzeitig den Anteil potenziell pathogener Pilze wie Fusarium. Eine Kombination aus Mulch, Begrünung und reduzierter Bodenbearbeitung kann die mikrobielle Vielfalt erhöhen und das Bodensystem gesündere und stabiler machen.