Liniengemische und Kreuzungspopulationen
Es wurden Liniengemische und Kreuzungspopulationen in Bezug auf Merkmale wie Erntefähigkeit, Homogenität des Habitus und Erntefenster sowie Krankheitsresistenz geprüft. Bei den Liniengemischen wurden jeweils die frisch zusam-mengestellten mit denen im Ramsch geernteten verglichen. Dabei zeigte sich, dass der Nachbau im Ramsch aufgrund von Entmischung unkontrollierbar wird und nicht geeignet ist. Grundsätzlich zeigten sich die Liniengemische gegenüber den einzeln angebauten Komponenten aufgrund ihrer Durch-mischung stabiler gegenüber Stress und in der Ertragssicherheit (siehe Abbildung 1).
Die Homogenität der Gemische ist zumindest für die Direkt-vermarktung und den Einzelhandel ausreichend hoch. Die Homogenität der Erntereife kann durch die Zusammen-setzung der Gemische mit reinen Linien vergleichbar erreicht werden.
Bei den Kreuzungspopulationen sind die Effekte weniger deutlich und hängen von den Partnern der Ausgangskreuzung ab. Ein positiver Effekt ist hier die kürzere Entwicklungszeit.
Resistenz gegenüber Falschen Mehltau (B. lactucae)
Es zeigte sich, dass die Liniengemische aus Kopfsalaten weniger gefährdet durch Falschen Mehltau sind als reine Linien bzw. Sorten. Hohe Verluste durch B. lactucae traten seltener auf. Totalverluste waren nicht zu verzeichnen. Die Liniengemische aus Bataviasalaten waren insbesondere beim Anbau spät in der Saison deutlich ertragsstabiler als die jeweiligen Einzellinien.
Erfahrungen für den Praxisanbau
Der mehrjährige Probeanbau in Praxisbetrieben wurde von den Anbauern positiv eingeschätzt. Bei extremem Befalls-druck durch Falschen Mehltau reagierten die Liniengemische weitaus stabiler als reine Sorten. Die bunten Bataviagemische konnten gleichzeitig geerntet und gut vermarktet werden.
Ausblick
Durch die schnelle Entwicklung neuer Bremiarassen müssen Liniengemische nach einigen Jahren angepasst werden. Hierzu könnten auch die schneller zu entwickelnden Kreuzungspopulationen eingesetzt werden.
Zu den ausführlichen Ergebnissen der Projekte 10OE069 und 15OE048