Im Erntejahr 2017 erwiesen sich die Ackerbohnen unter Berücksichtigung des monetären Vorfruchtwerts (siehe Tabelle 1) aufgrund geringerer Kosten für Dünger, Pflanzenschutz und Arbeitserledigung als eine wirtschaftlich konkurrenzfähige Alternative zu den Kulturen Weizen und Raps. Die Ertragseinbußen im Erntejahr 2018 machten hingegen deutlich, dass die Erträge und somit der ökonomische Erfolg des Ackerbohnenanbaus stark von den gegebenen Standort- und Witterungsbedingungen abhängt. Trockenjahre verstärken die Ertragsschwankungen der Ackerbohnen deutlich.
Tabelle 1: Vorfruchtwert von AckerbohnenDurchschnittlicher Mehrerlös der Fruchtfolge (€/ha) | 156 |
Durchschnittlicher Einsparung N-Dünger (kg/ha) | 35 |
Durchschnittlicher Einsparung N-Dünger (€/ha) | 24 |
Durchschnittlicher Einsparung Bodenbearbeitung (€/ha) | 30 |
Durchschnittlicher Vorfruchtwert (€/ha) | 204 |
Die positiven Effekte der Ackerbohnen auf die nachfolgenden Kulturen werden als Vorfruchteffekte bezeichnet und konnten wie folgt nachgewiesen werden: Die Erträge beim Winterweizen fielen um durchschnittlich 9 Prozent höher aus. Der Bedarf an Stickstoffdünger war um 22 Prozent reduziert. Weiterhin wurde die verminderte Intensität der Bodenbearbeitung sowie der verringerte Maschineneinsatz aufgezeigt. Der Arbeitszeitbedarf, Dieselverbrauch sowie Energiebedarf war im Mittel um 10 Prozent gesenkt.
In Anbetracht der aktuellen Klimadiskussion ist besonders der verringerte Bedarf an Energie- und Produktionsmitteln (vor allem Stickstoffdünger, Pflanzenschutzmittel, Diesel) in der Ackerbohnenfruchtfolge von Bedeutung. Es konnte gezeigt werden, dass große Mengen Treibhausgasemissionen beim Anbau der Ackerbohnen selbst, sowie bei der nachfolgenden Kultur, eingespart werden können. Ausschlaggebend dafür ist insbesondere der deutlich gesenkte Einsatz an mineralischem Stickstoffdünger, welcher besonders klimarelevant ist.
Aufgrund der nachgewiesenen positiven Fruchtfolge- und Klimaeffekte kann eine Erweiterung des Leguminosenanteils in der Fruchtfolge somit einen wesentlichen Beitrag hin zu einer umweltgerechten und ressourcenschonenden Landbewirtschaftung leisten.
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