Mehr Bio für öffentliche Küchen in der Bio-Gemeinde Much
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"VineMan.org" ist ein europäisches Projekt, an dem neun Kooperationspartner aus fünf EU-Ländern beteiligt waren. Ziel des Projekts war es, den Pflanzenschutz im Öko-Weinbau in Europa durch innovative Anbaumethoden und Schutzmaßnahmen zu verbessern. Dies sollte durch die Entwicklung neuer kulturtechnischer Maßnahmen und einer besseren Kombination bestehender Verfahren erreicht werden. Dadurch sollte die Bekämpfung von Rebkrankheiten verbessert, der Ertrag gesteigert sowie die Biodiversität im Weinberg erhöht werden.
Aus den Ergebnissen des Projekts können folgende Maßnahmen für die Praxis empfohlen werden:
Das Projekt "VineMan.org" hat einige hilfreiche Maßnahmen für die Praxis geliefert. Das entstandene Netzwerk besteht weiter.
Der Öko-Weinanbau in Europa steht vor großen Herausforderungen: Zunahme von Extremwetterereignissen, die geplante Reduzierung der Kupfermengen sowie fehlende alternative Wirkstoffe zur Bekämpfung von Rebkrankheiten. Deshalb wurde im Frühjahr 2012 das europäische Forschungsprojekt VineMan.org ins Leben gerufen. Ziel war es, neue kulturtechnische Maßnahmen, Prognosemodelle, Biokontrollpräparate und die Aktivierung der pflanzeneigenen Resistenzen effektiv einzusetzen. Dies sollte nicht nur der Bekämpfung von Rebkrankheiten dienen, und damit die Ertragsquantität bzw. -qualität steigern, sondern auch die Biodiversität im Weinberg erhöhen. Neben dem Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg gehörten dem Projekt Institutionen aus Italien, Österreich, Slowenien und Spanien an.
Es wurden Naturstoffe identifiziert, welche potentiell die pflanzeneigene Abwehr stärken und dadurch die Resistenz der Weinrebe gegenüber Erregern wie dem Echten und Falschen Mehltau erhöhen können. Einige der getesteten Naturstoffe zeigten in Laborversuchen einen Effekt auf das Wachstum des Falschen Mehltaus; bei einem Stoff sogar auch im Freilandversuch. Bei einem hohen Infektionsdruck konnte jedoch keine ausreichende Wirksamkeit der Naturstoffe nachgewiesen werden.
Es wurden Untersuchungen zur Auswirkung unterschiedlicher kulturtechnischer Maßnahmen durchgeführt, beispielsweise der Entlaubung oder dem Ausblasen der Traubenzone. Eine frühe Entblätterung noch vor der Blüte kann zu einer Reduzierung der Traubenkompaktheit, einer Erhöhung der Beerenstabilität und somit zu einer Verringerung der Anfälligkeit gegenüber der Grauschimmelfäule führen. Das Ausblasen der Traubenzone dient ebenfalls der Bekämpfung der Fäule, da hier Nährstoffe für den Erreger, wie Blütenreste, entfernt werden.
Es wurden neue Prognosemodelle entwickelt und getestet. Diese Programme berechnen den optimalen Zeitpunkt zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Sie berücksichtigen dabei Wetterdaten sowie das Entwicklungsstadium der Pflanze und des Erregers. Die Nutzung der Prognosemodelle kann somit zu einer Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln beitragen. Zusätzlich wurden Untersuchungen zur Verbesserung und zum Einsatz von Biokontrollpräparaten zur Behandlung von Pflanzenkrankheiten durchgeführt. Bei dem Biokontrollpräparat Serenade® führte die Kombination mit Pflanzenschutzmittel Schwefel zu einer höheren Wirkung gegen den Echten Mehltaupilz der Weinreben.
Für die Anwendung der innovativen Strategien sollten Produzenten und Anwender spezifisch geschult werden.
Im Rahmen des Projekts konnten außerdem auf den Wein-blättern lebende Mikroorganismen isoliert werden, die zukünftig als Biokontrollpräparate Verwendung finden könnten.
Staatliches Weinbauinstitut Freiburg
Merzhauser Straße 119
79100 Freiburg
Dr. René Fuchs
E-Mail: rene.fuchs@wbi.bwl.de
Telefon: +49 (0) 761 401 65-11 01
01/2012 – 12/2014