Biologischer Pflanzenschutz als Ökosystemleistung im Apfelanbau

Biologischer Pflanzenschutz als Ökosystemleistung im Apfelanbau

Im Projekt wurde das Vorkommen und die Vielfalt natürlich auftretender Gegenspieler in wichtigen Apfelanbauregionen in Deutschland untersucht. Die Ökosystemleistung dieser Organismen wurde in Abhängigkeit von Anbauregion und Bewirtschaftungsweise bewertet. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf den Gegenspielerkomplex um den Apfelwickler gelegt. Ziel war es, Empfehlungen für ein verbessertes Pflanzenschutzmanagement an die Praktikerinnen und Praktiker zur Schonung und Förderung dieser Nützlinge zu geben.

Empfehlungen für die Praxis

Strukturvielfalt der Landschaft

Eine höhere Strukturvielfalt der Landschaft ist für die spezi-fischen Nützlinge günstig. Obstbauern können durch ein Mosaik von intensiven und weniger intensiv betriebenen Produktionsflächen Refugien schaffen, die zur Vermehrung und Stabilisierung wichtiger Gegenspieler-Populationen in der Landschaft beitragen. Allerdings darf das Schädlings-aufkommen dadurch nicht gefördert werden.

Besiedlung von Alternativwirten

Beim Einsatz von Insektiziden werden Parasitoide durch die Beseitigung der Wirtsressource indirekt beeinträchtigt. Ihre Populationen können durch Alternativwirte in den Obst-anlagen gestärkt werden, die zum Beispiel Sekundärvegetation in der Strauch- und Krautschicht besiedeln.

Anlegen von Streuobstwiesen

Benachbarte Streuobstwiesen wirken sich positiv auf das Vorkommen der Nützlinge in angrenzenden Tafelobstanlagen aus. Sie beherbergen auch Insekten, die als Nahrung die Vermehrung von Nützlingen fördern. Ebenso dienen sie als Rückzugshabitate, von denen aus sich Nützlinge in die Obstanlagen verbreiten können. Auch in Intensivobstanlagen können Habitate für wichtige Nützlinge geschaffen werden zur Basiskontrolle bei der Schadregulierung.


„In Tafelobstanlagen erweist sich eine ökologische Bewirtschaftung als günstig für die Ökosystemleistung der Nützlinge. Konkrete Handlungsstrategien für die Praxis sollten weiter erforscht werden.“
Dr. Annette Herz


Apfelwickler

Informationen zum Projekt


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