Untersuchungsergebnisse
- Parasitoide finden sich häufiger in strukturvielfältigen Landschaften mit vielen Obstanlagen, Waldgebieten und Gehölzen.
- Benachbarte Streuobstwiesen wirken sich positiv auf das Vorkommen von Nützlingen in angrenzenden Tafelbstanlagen aus.
- Eine ökologische Bewirtschaftung in Apfelanlagen erweist sich als günstig für die Biodiversität der Gegenspieler (Parasitoide, Pilze und andere Mikroorganismen).
Ökosystemleistung der Gegenspieler
Parasitoide Gegenspieler des Apfelwicklers, wie zum Beispiel die Apfelwickler-Brackwespe, sind bei Anwendung bestimmter Pflanzenschutzmittel in der Lage, auch wenig überlebende Wirte noch aufzuspüren. Bei regelmäßigem Vorkommen üben diese auch bei geringer Parasitierung in allen Bewirtschaftungsformen eine nachhaltige Basiskontrolle aus. Benachbarte Streuobstwiesen sind wichtig als Rückzugshabitate für diese Parasitoide. In Intensivobstanlagen kann die Regulierungsleistung dieser Gegenspieler zwar einen Fruchtschaden nicht verhindern, ist aber als Basiskontrolle unverzichtbar. Auch hier können benachbarte Streuobstwiesen als Habitate geschaffen werden.
Viele entomopathogene Pilze können Larven des Apfelwicklers abtöten und besitzen Regulierungspotenzial.
Besondere Mikroorganismen, die Mikrosporidien, etablieren sich in unbehandelten Obstanlagen und tragen dort zur Verringerung der Apfelwickler-Populationen bei.
Nützlingsschonender Anbau
Bestimmte Pflanzenschutzmittel im integrierten und ökologischen Anbau können Gegenspieler beeinträchtigen:
- Insektizide wirken auf Parasitoide vor allem indirekt durch die Beseitigung der Wirtsressource. Ihre Populationen können durch die Besiedlung von Alternativwirten in Obstanlagen gestärkt werden, die zum Beispiel Sekundärvegetation in der Strauch- und Krautschicht besiedeln. Auch benachbarte Streuobstwiesen können Quellhabitate sein.
- Fungizide und Herbizide können sich negativ auf entomopathogene Pilze und deren Regulierungsleistung auswirken.
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