Durchführung
Hauptziel war die dauerhafte Etablierung der heimischen, im deutschen Wein- und Obstbau etablierten Raubmilbenart Typhlodromus pyri, die sich von verschiedenen Schadmilbenarten wie Spinn-, Kräusel- und Pockenmilben sowie Gräserpollen ernähren. Zusätzlich sollte der Einsatz von gezüchteten allochthonen, also nicht heimischen Raubmilben optimiert werden, die bei zu befürchtendem Extremauftreten der Gemeinen Spinnmilbe ergänzend eingesetzt werden können. Als winterharte Untersaaten, in denen die Nützlinge überwintern können, wurden Rohrschwingel, eine Grünland-mischung sowie Erdbeerpflanzen untersucht, wobei sich Erdbeeren als nicht praxistauglich herausstellten.
Auswirkung auf das Mikroklima
Datenlogger bestätigten höhere Luftfeuchtigkeit und kühlere Luft in Parzellen mit gut etablierter Untersaat. Solche Bedingungen sind günstig für Raubmilben. Spinnmilben hingegen bevorzugen trockene, heiße Luft. Zudem werden durch die Untersaaten extreme Temperaturschwankungen im Bestand abgemildert.
Raubmilben reduzieren den Spinnmilben-Befall
Raubmilben verhindern die Ausbreitung von Spinnmilben von Hotpots auf den ganzen Hopfengarten und können vorhandenen Befall signifikant reduzieren. Gut entwickelte Untersaaten ermöglichen die nachhaltige Ansiedlung von Raubmilben im Hopfengarten.
Ernteparameter Alphasäure
Zwischen den Behandlungsvarianten mit Raubmilben zeigten sich im Vergleich zur Praxis, bei moderatem Spinnmilben-Befall, keine signifikanten Unterschiede im Alphasäure-Ertrag.
Doldenbefall
Werden heimische Raubmilben eingesetzt, zeigen sich deutlich geringere Schädigung der Hopfendolden als in der unbehandelten Kontrolle. Mit zugekauften Raubmilben fällt der optische Doldenschaden noch geringer aus. Bei Dolden aus der Praxis (mit Akarizid behandelt) schwankt die Schädigung stark, je nach der Verteilung des Pflanzenschutzmittels im Bestand. Die Wirkung eines Akarizids können Raubmilben bei starkem Befall jedoch nicht ersetzen.
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