Grow-out-Versuche
In einigen Saatgutchargen konnte erstes Krankheitsauftreten von Falschem Mehltau beobachtet werden, das sich später im Feld verbreitete. Die Untersuchung von Bodenproben zeigte, dass die Böden teils stark verseucht waren und primäre Infektionsquellen waren. Die Nachverfolgung einiger Böden zeigte, dass der Erreger in der Lage ist, mindestens bis zu sechs Jahren im Boden zu überdauern.
Agronomische Maßnahmen
Das in der Praxis verwendete Saatgut verfügt über eine sehr gute Keimfähigkeit und Triebkraft. Niedrige Keimtemperaturen führen nur unwesentlich zu einer Verringerung der Keimfähigkeit. Die Garten-Kresse toleriert eine Aussaat-Verzögerung bis Anfang April. Ab der zweiten April-Dekade sind, im Vergleich mit einer Aussaat Ende März, deutliche Ertragsreduktionen zu beobachten. Frühe Aussaaten führen zu einer geringeren Infektion mit Falschem Mehltau. Pflanzendichten von 90 – 100 Pflanzen/m2 wirken ertragsmindernd. Das Optimum liegt je nach Bodenart und Aussaattermin in der Spanne von 150 – 250 Pflanzen/m2.
Wirkung der Saatzeitverögerung auf den Kornertrag von GartenkresseAussaat-Termin | Samengewicht je Gefäß | relativ |
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30.03.2012 | 24,5 g (a) | 100 % |
05.04.2012 | 24,0 g (ab) | 98 % |
12.04.2012 | 23,2 g (ab) | 95 % |
19.04.2012 | 22,2 g (bc) | 91 % |
26.04.2012 | 20,6 g (c) | 84 % |
Gefäßversuch der Justus-Liebig-Universität Gießen in Rauischholzhausen (unterschiedliche Buchstaben bedeuten signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten, p < 0,05) |
Verbreitung des Erregers
Ein dreijähriges Monitoring auf den Vermehrungsflächen zeigte, dass Primär-Infektionen mit Falschem Mehltau vor allem von belastetem Saatgut und befallenen Vermehrungsflächen ausgehen, auf denen bereits zuvor Kresse kultiviert wurde. Auf den Praxisschlägen fanden sich keine Hinweise auf eine Infektion der Gartenkresse durch Kreuzblütler.
Aus den vom Boden isolierten Erreger-Populationen konnten im Vergleich zu dem Stammisolat Perofascia lepidii SE 1-11 Unterschiede in der Virulenz erkannt werden. In den Samen-Grow-out Tests, die unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt wurden, konnte der Erreger zu keiner Zeit aus Pflanzen herauswachsen.
Eine lange und späte Nässedauer fördert sehr deutlich die Infektion mit Falschem Mehltau. Das Trockenhalten der Pflanzenoberfläche reduzierte die Infektion mit Falschem Mehltau drastisch. Die Wasserdampf-Behandlung und die Elektronen-Behandlung der Kresse-Samen hatten keinen gesicherten Einfluss auf die Infektion mit Falschem Mehltau.
Zu den ausführlichen Ergebnissen der Projekte 10OE115, 2810OE116 und 10OE030