Schloss Hohenkammer GmbH - Gut Eichethof: Betriebsbesichtigung TUM Studierende
85411 Hohenkammer
Ziel des Forschungsvorhabens war es, ein stickstoffreiches, organisches Düngemittel aus Futterleguminosen-Schnittgut für den ökologischen Gemüsebau zu entwickeln. Für das neuartige Düngemittel wurden geeignete Futterleguminosen-Arten ausgewählt und in Düngeversuchen der Einfluss auf Ertrag, Stickstoffaufnahme und -verwertung durch Spinat und Rote Bete geprüft.
Futterleguminosen-Schnittgut der Arten Rotklee und Weißklee kann erfolgreich mit einem C/N-Verhältnis ≤ 10 geerntet und als Düngemittel eingesetzt werden.
Jung geerntetes Futterleguminosen-Schnittgut ist sehr gut als Düngemittel im Öko-Gemüsebau geeignet.
Der Entzug an weiteren Nährstoffen (P, Mg, Mikronährstoffe) durch mit Futterleguminosen-Schnittgut gedüngte Gemüsekultur wird ausgeglichen, zu einem Großteil auch bei Kalium.
Im ökologischen Gemüsebau werden hohe Nährstoff-mengen benötigt, um qualitativ hochwertiges Gemüse zu produzieren. Bisher kann der Nährstoffbedarf nicht ausreichend durch ökologisch erzeugte Düngemittel gedeckt werden. Zum Einsatz kommen derzeit überwiegend organische Reststoffe aus der konventionellen Land-wirtschaft. An dieser Stelle setzte das Forschungsvorhaben an. Hierzu wurden aus zehn verschiedenen Futterleguminosen geeignete Arten für die Düngung ausgewählt und in Feldversuchen geprüft. Dabei sollte junges Schnittgut mit einem engen Verhältnis von Kohlenstoff zu Stickstoff von ≤ 10 geerntet werden. Dies garantiert eine schnelle Umsetzung des Düngers nach der Ausbringung.
Mit Rotklee und Weißklee wurden die signifikant höchsten Trockenmasse-Erträge mit 77 bzw. 96 dt TM ha und a-1 und die niedrigsten gewichteten C/N-Verhältnisse im Schnittgut von 10,4 bzw. 9,8 erzielt (siehe Abbildung 1).
Mit steigendem C/N-Verhältnis ging die N-Freisetzung aus dem im Schnittgut enthaltenen Stickstoffs zurück. Bei einem C/N-Verhältnis von ca. 10 im Schnittgut wurden innerhalb von 4 bis 8 Wochen ca. 35 bis 50 % des organisch gebundenen Stickstoffs mineralisiert (Tabelle 1).
Art | kumuliert. TM-Ertrag [dt ha-1] | gewicht. N-Gehalt [%] | gewicht. C/N-Verhältnis | kumuliert. N-Ertrag [kg N ha-1] |
Luzerne | 61 c | 3,6 b | 12,1 a | 225 d |
Rotklee | 96 a | 4,2 a | 10,4 b | 425 a |
Schwedenklee | 60 c | 4,4 a | 10,2 b | 302 c |
Weißklee | 77 b | 4,4 a | 9,8 b | 373 b |
Prof. Dr. agr. Knut Schmidtke, Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, Fachgebiet Ökologischer Landbau
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
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01326 Dresden
Prof. Dr. Knut Schmidtke
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03/2013 – 12/2016